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Fachtagung des Kinderschutzbund Bundesverbandes: „Lebensrealität Kinderarmut - Armutssensibles Handeln im Kinderschutzbund“

Die aktuellen Debatten rund um den Kampf gegen Kinderarmut sind geprägt von Vorurteilen und negativen Bildern von armutsbetroffenen Familien. Das Bild der faulen, armutsbetroffenen Eltern hält sich dabei hartnäckig in den meisten Köpfen und auf den meisten Titelseiten. Dahinter steht, dass Armut allzu oft nicht als Systemproblem, sondern als eigenes Verschulden wahrgenommen wird. Aus dieser Annahme entsteht ein großes Misstrauen gegenüber armutsbetroffenen Familien.
Diesem Misstrauen mit entschiedener Haltung entgegenzutreten, ist handlungsleitend für den Kinderschutzbund. Wir wissen, dass es eine Haltung von Wertschätzung und Vertrauen gegenüber allen Familien für eine gute Zusammenarbeit im Sinne der Kinder braucht. Für uns ist klar, dass alle Eltern - unabhängig von ihrem Einkommen - zuallererst das Beste für ihre Kinder wollen, und wir sie in diesem Bestreben unterstützten. Diese Haltung muss jedoch immer wieder neu mit Leben gefüllt und in unsere tägliche Praxis übersetzt werden!
Im Jahr 2023 soll daher das Thema „armutssensibles Handeln“ im Mittelpunkt einer Fachtagung in Leipzig stehen. Der Fachtag soll sich grundlegend mit der Haltung des Kinderschutzbundes gegenüber armutsbetroffenen Familien beschäftigen, Raum für Reflektion über das eigene Denken und Handeln geben, den direkten Austausch und die Vernetzung vor Ort ermöglichen und gute Beispiele aus der Praxis bekannt machen. Ziel der Fachtagung soll es sein, armutsbetroffene Kinder noch passendgenauer in unserer pädagogischen Arbeit, in unseren Einrichtungen und Angeboten zu erreichen und ihre Situation auch in unserem Lobbying noch besser mitzudenken.

Wo: NH Hotel Messe Leipzig
Wann: 20.10. - 21.10 2023

Workshopbeschreibungen:
Workshop 1:
Im Workshop „Armutssensibles Handeln im Alltag der Kinderschutzbund Einrichtungen und Dienste“ möchten wir mit Ihnen ganz konkret über Ideen für ein armutssensibles Handeln in unseren Einrichtungen und Diensten sprechen. Dabei wird es zunächst ein Input mit Best Practice Beispielen geben. Im Schwerpunkt wollen wir dann als Gruppe unsere Ideen und Handlungsansätze vor Ort gemeinsam sammeln und reflektieren, um auch voneinander zu lernen. Zudem möchten wir uns auch die Zeit nehmen zu überlegen, wo noch blinde Flecken beim Umgang mit armutsbetroffenen Kindern und Jugendlichen in unserem täglichen Handeln bestehen könnten.
Workshop 2:
Im Workshop „Diskriminierung erster Klasse“ möchten wir uns mit dem Thema „Klassismus“, also der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres sozialen Status oder ihrer sozialen Herkunft beschäftigen. Gemeinsam möchten wir den Workshop dafür nutzen, uns für dieses Thema zu sensibilisieren und über eigene Erfahrungen mit dieser Diskriminierungsform – ob im beruflichen oder privaten Kontext – auseinanderzusetzen. Neben einem theoretischen Input über Klassismus als Diskriminierungsform möchten wir Ihnen die Möglichkeit bieten, interaktiv und praxisnah gemeinsam in den Austausch darüber zu gehen, wie Sie Ihre pädagogische Arbeit armutssensibel gestalten können.
Workshop 3:
Im Workshop „Armutssensible Lobbyarbeit des Kinderschutzbundes vor Ort“ soll gemeinsam diskutiert werden, was Kommunalpolitik und Kommunen beim Thema Armutssensibilität noch leisten könnten. Dabei soll das Dormagener Model als ein Best Practice Beispiel vorgestellt und besprochen werden. Zudem möchten wir mit Ihnen reflektieren, was der Kinderschutzbund jeweils vor Ort leisten kann, um Verbesserungen zum aktuellen Zustand zu bewirken.

Anmeldung bis zum 31.08.2023 unter https://kinderschutzbundbv.limesurvey.net/838793?lang=de

Veranstaltungsdatum

Fr. 20.10.2023