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Mittelkürzung für die Verbraucherinsolvenzberatungsstellen – Thüringen tappt in die Schuldenfalle

Neudietendorf, 02.04.2022 | Das Thüringer Verbraucherministerium kürzt die Mittel für die Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen um 4,34 %. Grund sind die auferlegten Sparmaßnahmen durch die globale Minderausgabe.

4,34 % klingt nicht nach viel, hat aber enorme Auswirkungen. Denn dadurch können Personalstellen nicht bezahlt werden. Die massiven Preissteigerungen bei Energie- und Verbrauchskosten in den Beratungsstellen ist über die Sachkostenpauschale nicht mehr abgedeckt. Bleibt es bei der Kürzung entstehen immense Defizite. Die Folge: der Betrieb der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung muss entsprechend eingeschränkt werden. Das vor dem aktuellen Hintergrund mit der Verkürzung der Restschuldenbefreiung, den finanziellen Folgen der Pandemie und der immer noch steigenden Inflation kann nur mit einem Wort benannt werden: Katastrophe. Grade die Beratungsstellen die zwei Jahre immer für Menschen in finanziellen Krisen und Notsituationen da waren, da wo Ämtertüren geschlossen waren als Ansprechpartner*in fungiert haben, bekommen jetzt die volle Härte der vom Landtag veranlassten globalen Minderausgabe direkt zu spüren.
„Wir sprechen hier nicht von einem nice-to-have, sondern von einer wichtigen Beratung, deren Bedarf weiter steigt“, erklärt Stefan Werner, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen. „Man muss kein Prophet sein, um die Folgen dieser Kürzung abzuschätzen: Weniger Beratung gleich mehr Insolvenzen gleich mehr Sozialhilfeleistungen. Wenn immer gern davon gesprochen wird, den künftigen Generationen keine Schulden aufbürden zu wollen und wenn es heißt, die Kommunen sollen finanziell besser aufgestellt werden, dann ist das kontraproduktiv.
Übrigens, man kann seine Entscheidungen auch der Realität anpassen und muss nicht aus ideologischen Gründen auf Kürzungen beharren, die perspektivisch zu Mehrkosten führen“, so Stefan Werner weiter.
Der Paritätische spricht sich dafür aus, dass Parlament und Regierung im Angesicht der aktuellen Entwicklungen einen Weg finden, Verantwortung für die Bürger Thüringens zu übernehmen.

Illustration: Christian Kirchner

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