Parität drängt auf angemessene Berücksichtigung Freier Träger bei inklusivem Schulgesetz
Neudietendorf, 22. Januar 2016. Das neue inklusive Schulgesetz wird im Thüringer Bildungsministerium derzeit intensiv vorbereitet. Im April sollen bei einer Sitzung des Beirats Inklusion die Leitlinien verabschiedet werden. „Inklusive Bildung heißt für mich der Umgang mit der ganzen Heterogenität der Gesellschaft“, sagte Thüringens Bildungsministerin Birgit Klaubert (Linkspartei) bei dem jüngsten Rad(t)schlag mit Paritätischen Mitgliedsorganisationen. Ihr Wunsch ist es, dass das neue Gesetz 2017/18 in Kraft tritt – eine durchaus sportliche Vorgabe, wie die Ministerin einräumte. Auf der anderen Seite unterstrich sie, dass man nicht überhastet vorgehen wolle und sprach von einer „Verlangsamung des Prozesses“. Bildung, so sagte sie, stehe für sie für das gesamte leben und dürfe nicht nur unter dem Gesichtspunkt eines Verwertungsinteresses der Abschlüsse gesehen werden.
Weitere Vorhaben ihres Hauses sind die Implementierung des Thüringer Bildungsplanes bis 18 Jahre. Für die breite Diskussion über die Vorstellungen der Wissenschaftler, die Ende vergangenen Jahres veröffentlicht wurden, hat sie sich eine Zeitschiene von etwa zwei Jahren vorgenommen. Die ganztägigen Angebote in den Schulen sollen weiter entwickelt werden. Und bei der Aufgabe, die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge zu integrieren, sprach sie sich deutlich gegen eine generelle Absenkung von Betreuungs-Standards aus, räumte allerdings die Möglichkeit ein, zur Sicherstellung der anstehenden Aufgaben vorübergehend pragmatische Lösungen zuzulassen.
In der anschließenden Diskussion drängten die Mitgliedsorganisationen vor allem auf eine angemessene Berücksichtigung der Belange der Freien Träger bei der Erarbeitung des inklusiven Schulgesetzes und verlangten auch klare Perspektiven für die Förderzentren. Angesprochen wurde auch die Schwierigkeit einer Kooperation zwischen freien Trägern und Kommunen.
Im Bereich der Flüchtlingsarbeit wurden auf Lücken in der Betreuung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge hingewiesen und auf die Wichtigkeit, die Schulsozialarbeit für die soziale Integration der jungen Menschen in ihrem örtlichen Umfeld zu nutzen. Von einem „wichtigen Baustein für die Integration“ wurde im Hinblick auf die Schulsozialarbeit gesprochen.
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