Neues Projekt der Soccer-Liga soll Schulabbrecherquote senken
Erfurt, 9. März 2016. Mit einem neuen Projekt, das die Deutsche Soccer-Liga jetzt an drei Schulen im Freistaat startet, soll die Schulabbruchquote langfristig reduziert werden. Der Freistaat Thüringen leistet finanzielle Unterstützung aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds für dieses Vorhaben In Erfurt an der Gemeinschaftsschule am Roten Berg, in Ilmenau an der Staatlichen Regelschule Heinrich Hertz und in Arnstadt an der Staatlichen Regelschule Ludwig Bechstein werden Schulklassen durch die Projekttage kontinuierlich begleitet. Geboten wird eine Mischung aus aufeinander bezogenen Seminaren, sportlichen Aktionen und Ausflügen, die alle mit dem Ziel verbunden sind, die Kinder in ihrer Selbstwirksamkeit und Sozialkompetenz zu stärken, ihre Motivation für den eigenen Bildungsweg zu fördern und grundsätzlich positive Projekterfahrungen mit den Lebensraum Schule zu verbinden.
Das pädagogische Team und die Sorgeberechtigten der Kinder werden mit in den Blick genommen. So gibt es Projekttage, welche die Begegnung von Lehrpersonal, SchülerInnen und deren Familienangehörigen ermöglichen. Ein Highlight im Projekt war beispielsweise ein Erwachsenen-Kind-Turnier, bei dem auch René Tretschok in seiner Vorbildrolle als „Fairplay-Botschafter“ der Deutschen Soccer Liga zugegen war. Der Ex-Fußballprofi und Champions League Sieger versteht sich als Teil des Bildungsprojektes, trainiert mit den Kinder und spricht mit ihnen über Motivation und Ideale.
An der Gemeinschaftsschule am Roten Berg werden zusätzlich Klausur- und Fachtage mit dem pädagogischen Team durchgeführt, die den kollegialen Austausch und die Schulentwicklung unterstützen.
An der Gemeinschaftsschule am Roten Berg in Erfurt soll im Rahmen des Projektes die „Elternakademie“ eine feste Größe werden, welche Elternbildung, Elternpartizipation und gemeinsame positive Erlebnisse von SchülerInnen und ihren Bezugspersonen fördert. Zur Etablierung und stetigen Weiterentwicklung inklusionsbezogener schulischer Rahmenbedingungen, wird ein enger und kontinuierlicher Austausch durch den Projektträger angeleitet. Fachberatungen, Supervision, kollegiale Fallbesprechungen und bedarfsgerechte Fort- und Weiterbildungsangebote werden durch die Deutsche Soccer Liga prozesshaft durchgeführt und begleitet.
Die Inhalte und Methoden an der staatliche Regelschule Heinrich Hertz in Ilmenau sind daraufhin ausgelegt, die Teilnehmenden zu empowern, d.h. ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und ihre Überzeugung der eigenen Wirksamkeit zu stärken. Durch diese Art der persönlichkeitsstärkenden und ressourcenorientierten Pädagogik können für den und die Einzelne Grundlagen entstehen, durch die bildungsbiografischen Brüchen vorgebeugt werde kann. Da Empowerment für jede Person – unabhängig von individuellen Umständen und biografischen Hintergründen – eine Querschnittsaufgabe bleibt, sind die Maßnahmen sowohl für SchülerInnen geeignet, die (noch) kein schulverweigerndes Verhalten äußern, als auch für diejenigen, die diesbezüglich gefährdet sind oder bereits Schule verweigern. Auch Erziehungsberechtigte werden in Maßnahmen integriert, sodass Begegnung, gemeinsame Erlebnisse, (An-) Teilnahme, Verständigung und Verständnis zwischen den SchülerInnen und dieser für sie so wichtigen und einflussreichen, sozialen Bezugsgruppe entstehen können.
In Arnstadt kooperiert die DSL bei dem Projekt mit Direkt e.V., einem Träger der schulbezogenen Jugendsozialarbeit, der intervenierende Maßnahmen ergreift, um SchülerInnen in den Schulalltag zu reintegrieren.
Die Quote von Schulabbrechern in Thüringen liegt bei ungefähr sieben Prozent. Nach einer Studie der Caritas aus dem vergangenen Jahr ist im Kyffhäuserkreis thüringenweit der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss mit elf Prozent am höchsten. Deutschlandweit liegt die Quote bei 5,6 Prozent. Thüringen liegt also deutlich über dem Bundesschnitt. Allerdings hat der Freistaat unter den ostdeutschen Bundesländern die geringste Quote Schulabbrecher-Quote.
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