Jena wehrt sich am Mittwoch gegen den Aufmarsch von Rechtsradikalen und Neonazis
Jena/Neudietendorf, 19. April. Jena wehrt sich gegen den Aufmarsch von Thügida-Anhängern morgen in der Universitätsstadt. Die Polizei rechnet mit 3000 Gegendemonstranten gegen den Fackelmarsch der Rechtsradikalen am 20. April rund um Jena. Das Verwaltungsgericht Gera hatte entschieden, dass die Thügida-Anhänger in Jena aufmarschieren dürfen. Insgesamt sieben sieben Gegendemonstrationen angemeldet sowie eine Fürbitt-Andacht vor dem Brautportal in der Stadtkirche St. Michael. Die Gegendemonstranten wollen ein klares Zeichen gegen den Neonazi-Aufmarsch und für Mitmenschlichkeit in Jena setzen.
Nach der Entscheidung der Richter, die bei den meisten Jenaern Empörung und Verständnislosigkeit hervorgerufen hat, können die neonazistischen Gruppierungen Thügida und „Wir lieben Ostthüringen“ in der Zeit von 18 bis 22 Uhr einen Fackelmarsch in Jena veranstalten. Diese Anmeldung ist nun der dritte Versuch der nazistischen Szene innerhalb kürzester Zeit, die gelebte Kultur und das langjährige Engagement für Vielfalt in der Stadt Jena anzugreifen.
Mit dieser Anmeldung wollen sie nicht nur ihre menschenverachtende Ideologie verbreiten, sondern auch ein Wiedererstarken demonstrieren und öffentliche Räume zurückerobern, so das Beratungswerk „Schau HIN“. Es wird zahlreiche Möglichkeiten geben, seinen Protest Ausdruck zu verleihen:
- Um 16.30 Uhr wird es vor dem Brautportal der Stadtkirche eine Fürbittandacht geben.
- Um 17:00 Uhr startet am Holzmarkt eine Demonstration des Bündnisses Läuft Nicht!. (http://jg-stadtmitte.de/nonazis/)
- Die Jenaer SPD wird zudem als Teil des Aktionsbündnisses ab 17:00 Uhr am Busbahnhof in der Jenaer Innenstadt ein Demokratiefest mit buntem Rahmenprogramm veranstalten. Neben einer Bühne, musikalischer Unterhaltung und inhaltlicher Begleitung wird es für Familien mit Kindern Spaß- und Spielgeräte geben. (https://de-de.facebook.com/events/1012006688890951/)
- Das Aktionsnetzwerk gegen Rechts mobilisiert für 17:00 Uhr auf den Ernst-Abbe-Platz (http://www.aktionsnetzwerk.de/cms/index.php)
Weitere Standorte der Gegendemonstrationen: Die Linke, Ernst Abbe-Platz, Bündnis 90/Die Grünen: Jena Zentrum, Studentenrat der FSU Jena, Engelplatz, Junge Gemeinde: Stadtmitte, Johannisstr. 14
Am Mittwoch hat die Jenaer Polizei zudem ein Bürgertelefon eingerichtet. Zwischen 13 und 21 Uhr gibt es unter der Telefonnnummer 03641/ 811161 Auskünfte zum Einsatzgeschehen.
Mehr zum Beratungsnetz Schau HIN unter www.demokratiestark.de
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