Gesundheit von Langzeitarbeitslosen fördern - Cardea-Fachtag findet großes Interesse
Erfurt/Neudietendorf, 27. Mai 2016. Die Problemlagen von langzeitarbeitslosen Menschen sind oft sehr vielfältig: Geringe Qualifikation oder veraltete Berufsabschlüsse, häufig auch gar keine Schul- oder Berufsabschlüsse, verbinden sich mit somatischen und psychischen Einschränkungen. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass das dann häufig mit psychischen Belastungen und sozialer Isolation verbunden ist. Und das wiederum hat Auswirkungen auf das körperliche Wohlbefinden, auf die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit. Die Folge ist ein „Teufelskreis“, in dem sich die Betroffenen häufig wiederfinden. Langzeitarbeitslose Frauen und Männer benötigen deshalb besondere professionelle Unterstützung und Angebote, um ihre alten Fähigkeiten wiederzugewinnen und sich aktiv in die Arbeitswelt einbringen zu können.
Wie brennend diese Problematik ist, zeigt die große Resonanz auf einen Fachtag des Paritätischen zu eben diesem Thema, der am Donnerstag, 2. Juni, in den Räumen des Thüringer Landtags stattfindet. Titel: Chancen nutzen – psychosoziale Gesundheit in der Integrationsarbeit Erwerbsloser. Moderiert wird der Fachtag von Renate Rupp vom Paritätischen Landesverband (Foto). Themenschwerpunkt dabei ist die Förderung der psychischen Gesundheit der Langzeitarbeitslosen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse sowie Impulse aus der Praxis werden an diesem Tag vorgestellt. Außerdem soll ein umfassender Austausch von Erfahrungen mit psychischen Auffälligkeiten stattfinden. Die Teilnehmenden können sich auch über Ansätze gelingender Beratung informieren. So sollen verschiedene Ideen und Herangehensweisen am Ende dazu führen, ein gemeinsames und qualitätsgesichertes Vorgehen anzuregen.
Um Langzeitarbeitslosen zu helfen sind zum einen angepasste Angebote nötig, zum anderen braucht es aber auch sensibilisierte und qualifizierte Beratungsfachkräfte. Sie nehmen im Prozess der Integration eine Schlüsselrolle ein. Sie arbeiten täglich mit den Betroffenen, sie leiten sie an, sie fördern sie und motivieren sie. Sie bauen zu den Menschen eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung auf, so dass sie dort das Thema Gesundheit ansprechen können. Für eine nachhaltige Gesundheitsförderung ist aber zum einen Fachwissen nötig, zum anderen müssen die Fachkräfte aber selbst auch für Kompetenzen verfügen, ihre eigene Beschäftigungsfähigkeit aufrecht zu erhalten, um sich engagiert um Menschen in schwierigen Lebenssituationen kümmern zu können.
Der Paritätische Landesverband bringt gemeinsam mit der Agethur, Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Thüringen, seine Fachexpertise in das Projekt Cardea 2.0 ein. Durch die langjährigen Erfahrungen konnten bereits die IntegrationsbegleiterInnen des Landesarbeitsmarktprogrammes (LAP) sowie Coaches der TIZIAN-Projekte intensiv zu Themen der Gesundheitsförderung beraten und weiter qualifiziert werden. Das Projekt Cardea 2.0 setzt nun an dieser Stelle an und baut als Begleitstruktur für das LAP, Tizian sowie Tizian Plus seine Angebote zur Förderung der Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit in der Arbeit mit Langzeitarbeitslosen aus.
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