Vom Jugendbeirat bis zum „Welcome Engel“: Ehrenamtler im Saale-Holzland-Kreis geehrt
Camburg, 7. November 2016. Nick Waldstädt ist ein Schüler des Gymnasiums Hermsdorf. Der junge Mann engagiert sich sehr für den neu gegründeten Jugendbeirat der Region Saale-Holzland. In dem Gremium können Jugendliche unter dem Motto „Wir mischen mit“ über die Förderung eigener Projekte und die Verteilung von Mitteln selbst entscheiden. Aus einem Budget von insgesamt 15.000 Euro Fördergelder für die nächsten vier Jahre entscheiden die Jugendlichen selbst, wie diese Gelder verwendet werden, beraten vom Vorstand der Regionalen Aktionsgruppe im Saale-Holzland-Kreis. Dieser Jugendbeirat innerhalb der Regionalen Aktionsgruppe ist einmalig in Thüringen. Nick Waldstädt hat mitgeholfen, den Jugendfons „Holzland€ash“auf den Weg zu b ringen. Er hat viele Ideen eingebracht, um die Zukunft der Region mitzugestalten. Für dieses Engagement wurde Nick Waldstädt jetzt gemeinsam mit 30 weiteren Teilnehmenden mit dem Ehrenamtspreis der PARiTÄTISCHEN Kreisgruppe im Saale-Holzland-Kreis ausgezeichnet (siehe Foto). Unter dem Motto „Ehrenamt tut gut“ nahm die Kreisgruppe zum 2. Mal, diesmal im Rathaus in Camburg, die Würdigung der Ehrenamtler vor.
Für die Kreisgruppe unter Leitung der Vorsitzenden, Petra Michels, ist das Thema Ehrenamtsförderung eines der zentralen Themen für die Arbeit. Das unterstrich in seiner Rede der Geschäftsführer des Paritätischen Landesverbandes, Reinhard Müller. Die Idee einer Ehrenamtszentrale wird von der Kreisgruppe weiter verfolgt. Es wurden auch Ehrenamtskoordinatorinnen und Ehrenamtskoordinatoren ausgebildet. In der Gruppe der Koordinatoren entstand auch die Idee des Projektes „Weihnachtsmann für das ganze Jahr“ mit dem markanten Weihnachtswichtel als optischem Aushängeschild. Brigitte Manke, die Geschäftsführerin der Thüringer Ehrenamtsstiftung, zeigte sich von den zahlreichen Aktivitäten der Kreisgruppe angetan.
Müller mahnte dringend effektive und strukturelle Lösungen an, um Ehrenamtsarbeit in den ländlichen Regionen Thüringens weiter zu gewährleisten und neue Ideen zum Tragen kommen zu lassen. Als Beispiele für die akuten Probleme, die sich stellen, nannte er den eingeschränkten öffentlichen Nahverkehr, die enormen Fahrtkosten und Fahrtzeiten, die Ehrenamtliche auf sich nehmen müssen und die Schwierigkeiten, die sich wegen der räumlichen Entfernungen in der Seniorenarbeit und in der Behindertenselbsthilfe ergeben.
Die Paritätische Kreisgruppe im Saale-Holzland-Kreis leistet vielfältige soziale Arbeit, ob im Jugendbereich oder in der Seniorenhilfe, ob bei der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen oder der Beratung von Menschen in schwierigen Lebenslagen. Besonders seit dem letzten Jahr engagiert sich die Kreisgruppe auch bei der Hilfe von Menschen, die vor Krieg und Verfolgung geflüchtet sind.
Ehrenamtliches Engagement ist gesellschaftlicher Kitt vor Ort und gleichzeitig Motor für Veränderungen, unterstrich Müller. Für diese Tätigkeit will der Paritätische die besten Bedingungen schaffen, um die beste Förderung und eine ausreichende Anerkennung streiten, so der Landesgeschäftsführer. Immer wieder gilt es, Menschen neu für das Ehrenamt zu begeistern.
Menschen wie Nick Waldstädt oder auch Margit Lidzba von der Bürgerstiftung Zwischenraum. Sie ist als ehrenamtlicher „Welcome Engel“ unterwegs. Das heißt, sie schenkt frischgebackenen Müttern und Vätern ein paar Stunden Zeit für sich, indem sie sich um das Neugeborene oder die älteren Geschwister kümmert. Sie ist so für Mütter und Kinder eine kostbare Begleiterin im Alter geworden.