Stefan Ramer ist gern abseits der touristischen Trampelpfade unterwegs – Vortrag „Reif für die Insel“ beim Krügerverein am 27. Januar
Neudietendorf, 17. Januar 2017. Als Steffen Ramer vier oder fünf Jahre alt war, bekam er von seinem Großvater die erste Kamera geschenkt. Daran kann er sich noch genau erinnern. Es war eine Agfa Isomat Rapid aus den 60er Jahren. Fotografieren wurde schnell zu seinem Hobby – und jedes Mal ging er voller Spannung zum Fotohändler, um die frisch entwickelten Bilder anzusehen. Steffen Ramers Liebe zur Fotografie ist geblieben. Heute erkundet der 36jährige Lehrer für Geografie, Wirtschaft und Recht aus Bayern ferne Länder und fremde Kulturen. Die Ferien sind bei ihm für seine fotografischen Reisen reserviert – und regelmäßig lässt er in seinen Bilderschauen auch Gäste daran teilnehmen. Steffen Ramer lädt am Freitag, 27. Januar, beim Krügerverein in Neudietendorf zu einer Reise zu einem Dutzend ganz verschiedener Inseln rund um den Globus ein. „Reif für die Insel“ heißt die Veranstaltung, die um 19 Uhr beginnt.
Die Reise führt beispielsweise durch ein Meer aus Hortensien auf den Azoren, in den Schein der Nordlichter auf die winterlichen Lofoten, auf das ein oder andere Guinness zum St. Patrick's Day und in die gemütlichen Pubs Irlands. Hinauf zum Krater des Vulkans Stromboli, auf schmalen Pfaden durch Korsikas Berge, durch die von Neonreklamen beleuchteten Straßen Hongkongs und an die Traumstrände der Gewürzinsel Sansibar (siehe Foto). In nebelverhangene Wälder Teneriffas, zu heißen Quellen und eiskalten Gletscherbächen im isländischen Hochland und Wanderungen entlang der Bewässerungskanäle Madeiras. Vorbei an Straßenkreuzern, sozialistischen Propagandatafeln und Tabakfeldern auf Kuba sowie über die vereiste Nordsee zu den neugeborenen Kegelrobben auf Helgoland.
Die Liebe von Steffen Ramer (Foto) zur Fotografie hat sich seit der ersten geschenkten Kamera immer weiter entwickelt. Ihm gefiel es bald, die Bilder groß auf einer Leinwand zu betrachten. „Während die meisten Gleichaltrigen von Spielekonsolen träumten, lag bei mir ein Diaprojektor unter dem Christbaum“, erzählt er mit einem Lächeln. Und auch das Fotografieren hat sich gewandelt: Denn mittlerweile befindet sich keine Filmrolle mehr im Fotoapparat sondern ein Chip hinter dem Verschluss. „Digitaler ist man bei Reisen viel flexibler“, sagt Ramer und ist froh, dass er keine Filme mehr bei Nieselregen oder im Sand wechseln muss. Auch das zeitraubende Rahmen von Dias gehört der Vergangenheit an.
Am liebsten verbindet Ramer das Fotografieren mit dem Reisen. Dabei lässt sich der Pädagoge gerne auf die Menschen und die Landschaften ein. So entstehen auch eindrucksvolle Porträtaufnahmen, werden zu den Landschaftsbildern Geschichten erzählt, bekommt man Einblicke in das Leben der Bewohner. Ramer ist gerne abseits der touristischen Trampelpfade unterwegs, lichtet aber auch die typischen Sehenswürdigkeiten einer Region ab. „Dabei suche ich aber immer das Besondere.“ Licht und Schatten, Menschen. Die klassischen Fotos aus dem Reisekatalog gibt es jedenfalls bei ihm nicht.
Nein, Angst hat er nicht, wenn er auf Reisen geht. Denn er wählt seine Ziele immer sorgfältig aus. Gerne würde er einmal eine längere Tour durch Japan unternehmen. In diesem Jahr steht erst einmal Spanien auf seiner Agenda, hier will er vor allem im Landesinneren unterwegs sein.
Geografie-Unterricht bei ihm ist für die Schülerinnen und Schüler sicher spannend, abwechslungsreich und voller selbst erlebter Geschichten – oder? Ramer muss da doch lachen: „Wir sind ja an den bayrischen Lehrplan gebunden.“ Aber selbstverständlich baut er dort, wo es geht, gerne auch die eigenen Erlebnisse ein. „Es ist ja immer gut, wenn ein Lehrer weiß, wovon er spricht.“
Vortrag Stefan Ramer: Reif für die Insel, Freitag, 27 Januar, 19 Uhr, Krügervilla, Neudietendorf, Bergstr. 9, Eintritt: 5 Euro. Weitere Informationen: www.kruegerverein.de
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