Geflüchtete in sozialen Berufen – Flüchtlingskoordinatorinnen helfen beim Neustart
Neudietendorf, 24. Mai 2017. Es sind Erfolgsgeschichten wie diese, die den drei Flüchtlingskoordinatorinnen immer wieder neue Motivation für ihre Arbeit geben. Ein Iraker, Anfang 60, hatte in seinem Heimatland Psychologie studiert, war ohne Zeugnisse nach Deutschland gekommen und hat jetzt in einer Mitgliedsorganisation des Paritätischen eine Vollzeitstelle gefunden. Er arbeitet dort mit Flüchtlingen.
Seit April 2016 läuft beim Paritätischen das Projekt der ‚Flüchtlingskoordinatorinnen für Unternehmen der Sozialwirtschaft‘.Unser Bild zeigt die Flüchtlingskoordinatorinnen des Paritätischen mit dem von ihnen betreuten Tesfay Suim aus Eritrea (von links Anastasia Sabatkouskaya, Tesfay Suim, Stefanie Tappert und Manja Hönniger)
Ziel ist es, Geflüchtete auf ihrem Weg in einen sozialwirtschaftlichen Beruf zu begleiten und Unternehmen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft bei der Gewinnung und Beschäftigung von Geflüchteten zu begleiten. Nach einem Jahr können die drei Flüchtlingskoordinatorinnen, Stefanie Tappert, Manja Hönniger und Anastasia Sabatkouskaya eine positive Bilanz ziehen: In 83 Unternehmen der Sozialwirtschaft haben sie das Projekt vorgestellt. Kontakte mit Unternehmen hatten die Flüchtlingskoordinatorinnen jedoch noch viele mehr. „Wir gehen gezielt für die Interessenten auf Suche“, beschreibt Stefanie Tappert das Vorgehen. Mit 328 Geflüchteten hatten sie in den vergangenen zwölf Monaten bereits Kontakt, 61 Geflüchtete haben sie aktuell in der Betreuung. Mit ihnen gemeinsam nehmen sie die Hürden, die einer erfolgreichen Integration häufig im Weg stehen.
„Geflüchtete Menschen stellen ein wichtiges und interessantes Arbeitskräftepotenzial für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft Thüringens dar, sind aber auf dem regionalen Arbeitsmarkt noch stark unterrepräsentiert“, sagt Manja Hönniger. Und in den Unternehmen werben sie gerne damit, dass eine „bunt“ zusammengesetzte Belegschaft auch die Unternehmen voranbringt, denn jeder bringt unterschiedliche Fähigkeiten und Talente ein. Dann ist der Weg frei für kreative und innovative Lösungen in einer offenen Untrernehmenskultur. Geflüchteten Menschen wird bei der Suche nach einer beruflichen Tätigkeit im Gesundheits- und Sozialwesen geholfen, beim Erwerb fachlicher und sprachlicher Qualifikation stehen ihnen die Flüchtlingskoordinatorinnen ebenso zur Seite wie bei der betrieblichen Integration und der sozialen Vernetzung oder beim Umgang mit kulturellen Unterschieden.
Weitere Infos zur Arbeit der Flüchtlingskoordinatorinnen und Kontaktdaten finden Sie hier:
https://www.paritaet-th.de/fluechtlingskoordinatoren-fuer-unternehmen-der-sozialwirtschaft/