Stefan Werner: „Der Fachkräftemangel ist abwendbar, wenn alle mitmachen“ – 1. Denkwerkstatt des Projekts „Personalentwicklung mit Wirkung“
Neudietendorf, 11. Januar 2017. „Der Fachkräftemangel ist abwendbar, wenn alle mitmachen“. Stefan Werner, der Landesgeschäftsführer des Paritätischen, blickt zuversichtlich in die Zukunft, obwohl der Fachkräftemangel für alle Bereiche der Sozialwirtschaft zu einer realen Herausforderung wird. Deshalb müssen die Unternehmen gezielt entgegensteuern. „Das können sie auch“, unterstrich Stefan Werner. Und damit sie das Thema Personalentwicklung in Zukunft noch besser bearbeiten können, hat die Liga der Freien Wohlfahrtspflege unter Federführung der Paritätischen BuntStiftung ein durch den ESF gefördertes neues Projekt aufgelegt „Personalentwicklung mit Wirkung“ – kurz PMW. Die erste einer Reihe von Denkwerkstätten findet heute und morgen im Haus der Parität in Neudietendorf statt.
Das neue Projekt will die beteiligten Unternehmen der Sozialwirtschaft bei der Personalentwicklung unterstützen. Vertreterinnen und Vertreter aus 46 Unternehmen konnten Stefan Werner und Projektleiterin Diana Paschek in Neudietendorf begrüßen. Zu Beginn der Denkwerkstatt stellte Stefan Werner die Fachkräfteproblematik in einen größeren Gesamtzusammenhang. Die Folge des derzeitigen Wirtschaftsbooms ist ein sich verschärfender Kampf der einzelnen Branchen um den Fachkräfte-Nachwuchs. Hier ordnet er die Sozialwirtschaft gleichberechtigt als Branche neben Handwerk und Industrie ein. Gleichzeitig appellierte Werner an die Runde, das Branchenbewusstsein der Sozialwirtschaft noch weiter zu schärfen.
„Die Unternehmen müssen und können dieser Entwicklung gegensteuern“, so Werner. Dazu stehe ihnen eine ganze Palette innerbetrieblicher Maßnahmen zur Verfügung, um die eigenen Potenziale auszuschöpfen. Aber auch die Politik sei gefordert. Sie sei in der Pflicht, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen
„Man kann immer besser werden. Abwarten hilft nicht“, so Stefan Werner. Dazu sei aber eine gemeinsame Kraftanstrengung erforderlich. „Das Personal wird zur zentralen strategischen Ressource“, machte der Landesgeschäftsführer deutlich, warum eine intensive Beschäftigung mit dem Thema und die Suche nach Handlungsoptionen notwendig ist. „Wir arbeiten mit Menschen, wir unterstützen und begleiten sie. Und diese Arbeit ist kaum zu automatisieren, lässt sich nicht in einen Algorithmus pressen“, so Werner. Daher sei eine nachhaltige und weitsichtige Personalstrategie notwendig, um die Zukunft zu sichern.
Allerdings muss eine solche Strategie auch regional differenziert sein. Die Herausforderungen in städtischen Regionen seien andere als die in ländlichen Regionen.Gerade in den ländlich geprägten Regionen sei ein umfassender strategischer Ansatz notwendig, bei dem die Lohnentwicklung ein Baustein sein könne. „Aber höhere Löhne allein – das wird nicht reichen“, so Werner, der für ein forciertes Vorantreiben der Regionalentwicklungsplanung plädierte.
Bei der Entwicklung einer solchen nachhaltigen und weitsichtigen Personalstrategie will das Projekt PMW die Unternehmen unterstützen. Am ersten Tag gab es neben einer intensiven Arbeit in den Werkstätten einen Input von Sibylle Stippler vom Kompetenzzentrum für Fachkräftegewinnung. Gestartet wurde das KOFA im Mai 2011 vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit dem Ziel, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Fachkräftesicherung und der Gestaltung ihrer Personalarbeit zu unterstützen
Tags: Fachkräftegewinnung, PersonalentwicklungMitWirkung, PMW