30.000 sind in Thüringen in Selbsthilfegruppen organisiert - Projekt „Selbsthilfe im Dialog“ findet große Resonanz – Unterstützung für Selbsthilfegruppen in Thüringen
Erfurt. 30.000 Thüringerinnen und Thüringer sind in etwa 1500 gesundheitsbezogenen Selbsthilfegruppen landesweit aktiv. Sie finden in diesen Gruppen eine sinnvolle Ergänzung zur ärztlichen Betreuung. Diese ehrenamtliche Tätigkeit wird durch das Projekt „Selbsthilfe im Dialog“ weiter ausgebaut und die Gruppen werden untereinander besser vernetzt. Das auf drei Jahre angelegte gemeinsame Projekt von AOK PLUS, dem Paritätischen Thüringen und der Landesarbeitsgemeinschaft Thüringer Selbsthilfeplenum geht jetzt ins zweite Jahr. Für die erste Phase in den vergangenen zwölf Monaten ziehen die Partner eine überaus positive Bilanz. Insgesamt fanden 15 Veranstaltungen statt, die ausgebucht waren. Da die Nachfrage das Angebot überstieg, wird die Themenpalette im zweiten Jahr weiter ausgebaut.
Durch das Projekt werden den Betroffenen häufig gewünschte neue Impulse für die Selbsthilfearbeit gegeben und es wird eine Plattform für den Erfahrungsaustausch geschaffen. Aufgezeigt werden in dem Projekt auch alternative Lösungsmöglichkeiten für die Arbeit in Selbsthilfegruppen. Die Reaktionen der Teilnehmenden im ersten Jahr fielen überaus positiv aus. Geschätzt wurden vor allem die praktischen Hilfen für die Arbeit in den Selbsthilfegruppen, der gegenseitige Erfahrungsaustausch und die engere Vernetzung der Teilnehmenden.
In den Seminaren geht es um Themen wie die Leitung von Selbsthilfegruppen, rechtliche Grundlagen oder Öffentlichkeitsarbeit. Neu im Jahr 2018 sind Seminare zur Methoden- und Medienkompetenz sowie zur Motivation von Mitgliedern in den Selbsthilfegruppen. Die organisatorische Umsetzung der Weiterbildungsangebote erfolgt durch die Paritätische Akademie Thüringen.
„Die indikationsübergreifenden Schulungsangebote sind eine gute Grundlage für den Austausch von Selbsthilfegruppen über verschiedene Krankheitsbilder hinweg“, unterstreicht der Landesgeschäftsführer des Paritätischen, Stefan Werner.
Mit Unterstützung der AOK PLUS ist die Teilnahme für Mitglieder von Selbsthilfegruppen kostenfrei. „Wir fördern die Selbsthilfe in Thüringen, weil sie neben der ärztlichen Betreuung eine wesentliche Säule für Betroffene und Angehörige ist“, erklärt Heiko Kotte, Bereichsleiter Gesundheitsförderung bei der AOK PLUS.
Und Gabriele Wiesner von der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfeplenum fügt hinzu: „Selbsthilfe kann sich am besten dynamisch entwickeln und auf dem neuesten Stand sein, wenn es gute Angebote zur Fortbildung und zum Austausch über den eigenen Tellerrand hinaus gibt.
Informationen und Anmeldungen zu dem Projekt Selbsthilfe im Dialog finden Sie unter
www.paritaetische-akademie-thueringen.de
Informationen zur Selbsthilfe bei der AOK PLUS:
Im vergangenen Jahr hat die AOK PLUS im Rahmen der kassenindividuellen Förderung insgesamt 611 Projekte von Selbsthilfekontaktstellen, Landesorganisationen der Selbsthilfe sowie Selbsthilfegruppen unterstützt und dafür ca. 1,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. In Sachsen waren es rund 661.566 Euro, in Thüringen rund 577.899 Euro. Hinzu kamen Fördermittel für bundesweite Projekte des AOK-Bundesverbandes. Neben der individuellen Förderung von Selbsthilfeprojekten hat die AOK PLUS die Selbsthilfe 2017 auch wieder kassenartenübergreifend unterstützt. Insgesamt wurden 2017 ca. 3,4 Mio. Euro in die Gesundheitsbezogene Selbsthilfeförderung investiert.
Informationen zum Paritätischen Thüringen:
Unter dem Dach des Paritätischen Thüringen befinden sich 30 große, zumeist landesweit tätige, gesundheitsbezogene Selbsthilfeorganisationen mit rund 480 Selbsthilfegruppen und mehr als 14.000 Mitgliedern. Dazu gehören Selbsthilfeorganisationen von Personen mit Sinnesbehinderung oder -einschränkung (Erblindung, Sehbehinderung, Gehörlosigkeit oder Schwerhörigkeit), mit Sucht- oder psychischer Erkrankung, Diabetes, Osteoporose, Schwerst- und Mehrfachbehinderung, Parkinson, Rheuma, Multiple Sklerose, Muskelerkrankung, onkologische Erkrankung, Aphasie, Morbus Bechterew und AIDS und viele andere. Der Paritätische Thüringen vertritt an dieser Stelle die Interessen der Mitgliedsorganisationen und bietet eine breite Palette von Dienstleistungen wie Beratung und Begleitung oder Organisation von Fortbildungsveranstaltungen an.
Informationen zur AOK Plus
Aktuell versichert die AOK PLUS rund 3,2 Millionen Menschen, also mehr als jeden zweiten gesetzlich Versicherten in Sachsen und Thüringen. 2016 stellte die AOK PLUS für Präventionsleistungen rund 37 Millionen Euro für die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und die Prävention in nicht betrieblichen Lebenswelten
(NBLW), für die Individualprävention und die gesundheitsbezogene Selbsthilfe bereit. Das sind rund zwölf Euro pro Versicherten und somit deutlich mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen sieben Euro. Insgesamt unterstützte die Kasse 1.473 Förderanträge von Selbsthilfekontaktstellen, Landesorganisationen der Selbsthilfe sowie Selbsthilfegruppen 2016. Dabei stellte sie nicht nur finanzielle Mittel bereit, sondern leistete darüber hinaus auch praktische Unterstützung, zum Beispiel durch infrastrukturelle Hilfen, aktive Gremienarbeit und fachliches Know-how.
Informationen zur Landesarbeitsgemeinschaft Thüringer Selbsthilfeplenum:
Die 25 Selbsthilfeberatungsstellen in Thüringen haben sich zur Landesarbeitsgemeinschaft Thüringer Selbsthilfeplenum zusammengeschlossen und treten seit fast 20 Jahren in den Regionen und auf Landesebene für die Verbreitung des Selbsthilfegedankens ein.
Tags: selbsthilfe, Selbsthilfeförderung, AOK PLUS, Selbsthilfe im Dialog, Landesarbeitsgemeinschaft Thüringer Selbsthilfeplenum