Digitales Lernen erfolgreich – „Gerne weitere Angebote in dieser Form"
Neudietendorf, 11. Juni 2018. „Besser als frontale Schulungen in sauerstoffarmen Räumen während der Arbeitszeit.“ Manuel Ermer, Referent Mitgliederservice beim Paritätischen Landesverband, ist sehr angetan vom digitalen Lernen. Vier Monate lang hatten er und etwa 70 andere Interessierte aus den Paritätischen Unternehmen, aber auch aus dem Landesfrauenrat, Zugriff auf Lerneinheiten, die der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz dienten. Da ging es um Themen wie rückenschonendes Arbeiten, Kommunikation, Büro-Yoga oder auch gesunde Ernährung am Arbeitsplatz und Lärm am Arbeitsplatz. Neben dem Zertifikatskurs zum/zur Betrieblichen Gesundheitsmanager/in war das das zweite Angebot im Rahmen des Projektes „Digitales Lernen“, das von Mai 2016 bis April 2018 bei der Paritätischen Akademie in Neudietendorf lief.
Auch Caroline Hager, Mitarbeiterin bei parisat, nutzte die digitalen Lerneinheiten. Sie war gespannt auf diese neue Form der Weiterbildung, bei der man sich die Zeiten, an denen man mit den Lerneinheiten arbeitet, selbst aussuchen kann. Die Beschäftigung mit dem Thema Gesundheit am Arbeitsplatz wurde ermöglicht und war sogar gewünscht. Allerdings stieß das auch auf Grenzen, wie Caroline Hager berichtet. „Die Priorität dieser Lerneinheiten gegenüber den originären Aufgaben ist sehr gering, wodurch die Durchführung immer wieder verschoben wurde.“ sagt sie. Die Lerneinheiten selbst sind für den Arbeitsplatz sehr geeignet.
Caroline Hager hat aber noch einen ganz praktischen Tipp auf Lager, wie man das Ganze optimaler im Betrieb gestalten kann: „Vielleicht sollte man sich zur Durchführung praktischer Übungen mit Kollegen verabreden – macht mehr Spaß und „zwingt“ zur Durchführung.“ Empfehlen würde sie solche Formate beispielsweise Multiplikatoren im ländlichen Raum. Weitere Angebote in dieser Form wünscht sie sich auch, beispielsweise beim Thema Sozialgesetzgebung.
„Das Format eignet sich für eine Vielzahl von Inhalten und Themen, die sich je nach Ausrichtung und Zielgruppen erschließen“, ist auch Manuel Ermer von den digitalen Lerneinheiten angetan. Gerade für kleinere Mitgliedsorganisationen ist seiner Einschätzung nach das digitale Lernen ein attraktives Angebot. „Sie haben nicht die Kapazitäten oder das Interesse selbst Themen aufzuarbeiten, die nicht unmittelbar der Zweckerfüllung dienen oder Mitarbeitende regelmäßig in Seminare oder Akademie-Angebote zu entsenden. Inhalte lassen sich so dauerhaft und potenziell für alle Mitarbeitenden verfügbar machen.“
Die Themen, die den Mitarbeitenden zur Gesundheitsförderung angeboten wurden, umfassten ein breites Spektrum. Jedes Thema beinhaltet dabei einen theoretischen und einen praktischen Teil. Dazu zählen zum Beispiel Zuordnungsaufgaben, Rezepte und Übungsanleitungen. Für die Übungen im Bereich Yoga wurden Videosequenzen aufgezeichnet. Die Zuarbeit der Themen erfolgte durch Dozenten der Akademie. Die Projektmitarbeitenden haben dieses „Material“ schließlich mit entsprechender E-Learning-Software aufgearbeitet und auf der Lernplattform eingestellt. Gut vier Monate hatten die Teilnehmenden Zugriff auf die 10 Themenmodule. Nach Bearbeitung der Module konnte mit Hilfe eine Abschlusstests das Wissen überprüft werden. Ein Zertifikat erhielten alle Teilnehmenden nach einem erfolgreichen Abschlusstest und der Beantwortung eines Feedbackbogens auf der Lernplattform.
Die Teilnahme an den Lerneinheiten war als Arbeitszeit anrechenbar. Dennoch, als Schwierigkeit stellte sich eben diese Einbindung in den straff organisierten Arbeitsalltag heraus. Das spürte auch Manuel Ermer. Die ersten Einheiten hatte er noch am Arbeitsplatz bearbeitet, den Rest dann aber im „Homeoffice“. „Das ist einfach entspannter und außerdem sind bei einigen Einheiten im Videoformat Kopfhörer beziehungsweise eine nicht lärmempfindliche Umgebung von Nöten. Und auch Yoga vor den Kolleginnen und Kollegen ist eher nicht die Option der Wahl“, so Ermer.
Die Grundstimmung aller Teilnehmenden war positiv. Und ihre Empfehlungen deckten sich mit denen von Manuel Ermer und Caroline Hager: „Gerne weitere Angebote in dieser Form“. Das hat sich die Paritätische Akademie auch vorgenommen.
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