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OECD warnt vor Überkapazitäten im Krankenhaus

In kaum einem anderen Land werden Patienten so oft im Krankenhaus behandelt wie in Deutschland. Diese Auffassung vertritt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in dem Bericht „Managing Hospital Volumes – Germany an Experiences from OECD Countries“.

 

Er dient zur Vorbereitung für eine Konferenz zur Krankenhausversorgung mit Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) am 11.04.2013. Spitzenreiter ist Deutschland danach bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hernien-Behandlungen, Hüftersatz und brusterhaltenden Operationen. Maß ist für die OECD die Zahl der Entlassungen aus dem Krankenhaus – sie liegt in Deutschland bei 240 pro 1.000 Einwohner pro Jahr. Nur in Österreich ist sie mit 261 noch höher. Deutschland verfügt laut der OECD über 8,3 Betten pro 1.000 Einwohner. Höher liegen nur Korea und Japan.

Laut der OECD werde die Finanzierung der Krankenhäuser in Deutschland schwächer kontrolliert als in vielen anderen Ländern. Die Organisation kritisiert, für die Bundesländer gebe es kaum Anreize, ihre Krankenhauskapazitäten zu überprüfen und gegebenenfalls abzubauen. Außerdem nutze Deutschland Versorgungsdaten zu wenig, um die Finanzierung zu steuern.

Auf der anderen Seite räumen die Autoren ein, dass die Versorgung in Deutschland besser sei als in anderen OECD-Mitgliedsländern. Die Patienten hätten leichter Zugang zu einer Behandlung im Krankenhaus. Außerdem habe Deutschland im Augenblick die Finanzkraft, die Krankenhausversorgung auf hohem Niveau zu halten. Die oben genannten Mängel seien aber ein Anreiz zur Überversorgung. Wegen der demografischen Entwicklung sei es wichtig, zu diskutieren ob die Behandlungskapazität in deutschen Kliniken angemessen sei und gegebenenfalls Versorgungsbereiche zu stärken, also den ambulanten Sektor, meinen die Autoren des OECD-Berichtes.

Quelle: http://www.aerzteblatt.de

Zum Bericht:

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