(Verein zur Förderung der Demokratie und Weltoffenheit e. V.)

Was tun, wenn Rechtsextremismus nicht nur eine abstrakte Bedrohung ist, sondern buchstäblich vor der eigenen Haustür steht? Wenn ein Gast-hof in der Nachbarschaft zum Symbol für menschenfeindliche Ideologien wird? Die Antwort, die Menschen in Südthüringen darauf gefunden ha-ben, ist beeindruckend: Sie haben sich zusammengeschlossen, Haltung gezeigt und ein Bündnis gegründet – für Demokratie, für Weltoffenheit, für ein gutes Miteinander.

Seit seiner Gründung im Jahr 2015 ist das Bündnis ein aktiver Gegenpol zu Hass und Hetze. Es ist ein Ort der Begegnung, der Kreativität und des Widerstands – friedlich, aber bestimmt. Und es ist mehr als ein Zusam-menschluss: Es ist eine Bewegung. Eine Bewegung, die Menschen zu-sammenführt, die sich nicht einschüchtern lassen, sondern mit Ideen, Freude und Gemeinschaft antworten.
2019 wurde aus dem Bündnis ein Verein. Und dieser Verein ist heute nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Mitglied im Paritätischen Thüringen – ein starkes Zeichen für die nachhaltige Verankerung demokratischer Werte in der Region. Über 350 Aktionen wurden in den letzten zehn Jahren durchgeführt – das ist nicht nur eine Zahl, das ist gelebte Demokratie. Lesungen, Theateraufführungen, Kinderprojekte, Konzerte, Demos, Bürgerdialoge, Begegnungscafés – all das zeigt: Demokratie lebt vom Mitmachen. Und genau dazu lädt das Bündnis ein.
Besonders bemerkenswert ist, dass sich 20 bis 25 Menschen rein ehrenamtlich engagieren. Monat für Monat, Jahr für Jahr. Sie organisieren, planen, diskutieren – und sie halten durch. In einer Region, die von rechtsextremen und rechtspopulistischen Einstellungen geprägt ist, ist das keine Selbstverständlichkeit. Es ist ein mutiger Akt. Und es ist ein Akt der Hoffnung.
Das Bündnis bietet Schutzräume für Engagierte, schafft Orte des Austauschs und der Solidarität. Es zeigt: Auch im ländlichen Raum kann Demokratie stark sein – wenn Menschen sich zusammentun, wenn sie sich gegenseitig stärken und gemeinsam Haltung zeigen.