Neudietendorf, 13.08.2020 | Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung ist der gesellschaftliche Zusammenhalt während der Coronakrise gewachsen. „Das ist ein gutes Zeichen aus der Gesellschaft heraus“, freut sich Stefan Werner, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen. Bedenklich für den Spitzenverband ist allerdings, dass Menschen mit geringerem Bildungsabschluss, in prekären Verhältnissen lebende Menschen oder Alleinerziehende den Zusammenhalt als geringer erleben.

„Das zeigt einmal mehr, dass wir eben nicht alle Menschen mitnehmen und dass die finanziellen Verhältnisse ganz entscheidend bei der gesellschaftlichen Teilhabe sind,“ so Stefan Werner weiter. Er fordert daher, gerade mit Blick auf steigende Covid-19 Infektionszahlen, die Strukturen, die Teilhabe und auch Unterstützung ermöglichen, entsprechend zu ertüchtigen. Ganz konkret heißt das, für Kinder und Jugendliche die Geräte für digitales Lernen endlich bereit zu stellen. „Denn wenn schon zu diesem frühen Zeitpunkt das Lernen und die Teilhabe nicht gewährleistet ist, hat das negative Auswirkungen für Kinder und Jugendliche für den Rest ihres Bildungsweges und das hat dann logischerweise Auswirkungen auf Ausbildung und Beruf“, erklärt Stefan Werner und führt fort, dass digitale Teilhabe auch bei Senioren ein großes Thema ist. Auch diese brauchen hier Unterstützung, zumal von Senioren inzwischen von vielen Firmen und Behörden verlangt wird, digital zu kommunizieren. In diesem Zusammenhang müssen auch dringend Seniorentreffs, offene Angebote und Nachbarschaftshilfen gefördert werden, um auch entsprechend der vielen Aufgaben Personal zur Verfügung zu haben. Denn hier kann eben niedrigschwellig Bildung und der so wichtige soziale Kontakt stattfinden.