Freiwilligendienste feiern 60. Geburtstag und stehen vor Desaster
Neudietendorf, 16.05.2024 | Vor 60 Jahren, am 29. April 1964, verabschiedete der Bundestag das Gesetz zur Förderung eines freiwilligen sozialen Jahres und gab damit den Startschuss für eine Erfolgsgeschichte.
Was ein Grund zum Feiern sein könnte, ist für den Paritätischen Thüringen Anlass, auf die dramatische Situation bei den Freiwilligendiensten hinzuweisen. Die im Herbst vergangenen Jahres nach engagiertem Einsatz von Freiwilligen und ihren Einsatzstellen abgewendeten Haushaltskürzungen für 2024 drohen nun für das kommende Jahr eine schwere Lücke in die Freiwilligendienste zu schlagen.
Für 2025 sind im Bundeshaushalt für die Freiwilligendienste Mittelkürzungen von ca. 25 Prozent geplant. „Sollte das so kommen, würden viele Kräfte wegfallen, die z.B. Kitas, Seniorenheimen, Jugendeinrichtungen oder in der Suchthilfe im Alltag unterstützen und zusätzliche Angebote machen können, wie zum Beispiel Spaziergänge oder Begleitung bei Arztbesuchen“, so Steffen Richter, Stellvertretender Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen, der für seine gut 350 Mitgliedsorganisationen die Freiwilligen vermittelt und pädagogisch betreut.
Darüber hinaus sind BFD und FSJ wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung der Freiwilligen und das Recruiting neuer Fachkräfte. Die Dienste sind oft ein Einstieg ins Berufsleben. Gerade unter dem Eindruck des Fachkräftemangels, wären Kürzungen bei den Freiwilligendiensten schädlich.
Aus Sicht des Wohlfahrtsverbandes produziert die geplante Kürzung nur Verlierer: Die Fachkräfte im sozialen Bereich, ihre Klient*innen und die jungen Leute selbst.
Daher fordert der Verband zum einen, die vorgesehenen Kürzungen zurückzunehmen, und zum anderen, zügig für Planungssicherheit zu sorgen. Die meisten Freiwilligendienste starten im Sommer und dauern 12 Monate. Es ist unhaltbar, dass die Finanzierung ab Januar 2025 für viele Plätze noch nicht gesichert ist.
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