
Der Verbandsrat des Paritätischen Gesamtverbandes hat in seiner Sitzung am 15.12.2017 das Positionspapier „Bedarfe vulnerabler Bevölkerungsgruppen im Katastrophenfall“ beschlossen. Mit diesem Papier wird auf die Bedarfe besonders schutz- und pflegebedürftiger Personengruppen bei Hochwasser-, Terror- und anderen Katastrophenlagen aufmerksam gemacht.
Mit konkreten Forderungen soll die dringende Notwendigkeit der Berücksichtigung der Bedarfe vulnerabler Bevölkerungsgruppen unterstrichen werden. In den offiziellen Konzepten und Handlungsempfehlungen wie z.B. des Bundesministeriums des Innern und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sind diese besonderen Bedarfe bislang nicht bzw. nicht ausreichend erwähnt. Daher ist es erforderlich innovative Rahmenkonzepte zu entwickeln, die diese Bedarfe in den jeweiligen Betreuungs- und Evakuierungslagen künftig berücksichtigen. Zu den Forderungen zählen u.a.:
- Berücksichtigung von Barrierefreiheit (Kommunikation und Ausstattung) und besonderer pflegerischer und betreuerischer Bedarfe;
- Einbindung sozialer Aspekte (Schutz- und Spielräume für Kinder, soziale Aktivitäten);
- Integration von Pflegenden und Pflegeeinrichtungen sowie von Behinderteneinrichtungen und Betreuer/-innen in die Konzeptionen;
- Steigerung und Ausbau der Resilienzfähigkeiten der Bevölkerung und der Einsatzkräfte;
- verstärkte altersgruppengerechte Schulungen zu Gefahrenanalysen und Risiken im schulischen Bereich und in (Betreuungs-)Einrichtungen;
- Stärkung der Selbsthilfefähigkeit in besonderen Lagen (z.B. bei langanhaltendem Strom-/ Wasserausfall, Evakuierungserfordernis)

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Referent strategische Entgeltberatung
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Referentin für Gesundheit | Selbsthilfe | Suchthilfe | Psychiatrie
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