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Neudietendorf/Erfurt, 18. Dezember 2025 | Der Paritätische Thüringen zieht eine gemischte Bilanz zum heute verabschiedeten Landeshaushalt 2025. Der Verband dankt dem Thüringer Landtag für die dringend notwendigen Aufstockungen in zentralen Bereichen der sozialen Arbeit. Insbesondere die erhöhten Mittel für Jugendförderung, Schulsozialarbeit, Erwachsenenbildung und Migration sind ein Ausdruck politischer Verantwortung und ein wichtiges Signal für die Stabilität der sozialen Infrastruktur.
Gleichzeitig wird diese positive Entwicklung von der im Haushalt festgeschriebenen globalen Minderausgabe überschattet. Diese pauschale Kürzungsvorgabe birgt unkalkulierbare Risiken für genau jene Strukturen, die gerade erst gestärkt wurden.

Dazu Andreas Kotter, Referent der Geschäftsführung und des Vorstandes des Paritätischen Thüringen:
„Wir würdigen den politischen Willen, der sich in den Aufstockungen zeigt. Aber es ist ein fundamentaler Widerspruch, auf der einen Seite die soziale Arbeit zu stärken und auf der anderen Seite ein Damoklesschwert in Form einer globalen Minderausgabe über genau diesen Strukturen aufzuhängen. Diese Kürzungsreserve verkehrt die guten Ansätze ins Gegenteil. Eine Kürzung mitten im Jahr würde zahllose Träger in existenzielle Unsicherheit stürzen und das Vertrauen in die Politik nachhaltig beschädigen. Unser Appell ist daher unmissverständlich: Wer soziale Sicherheit verspricht, darf sie nicht auf dem Papier bereits wieder gefährden.“

Der Paritätische Thüringen verbindet seinen Dank für die Aufstockungen daher mit einer klaren Forderung an die Landesregierung: Es braucht maximale Transparenz bei der Umsetzung des Haushalts und eine verbindliche Zusage, dass die freie Wohlfahrtspflege nicht zum Sparpuffer für unvorhergesehene Ausgaben wird. Nur mit echter Planungssicherheit kann die soziale Infrastruktur ihre unverzichtbare Rolle für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Thüringen erfüllen.