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Schluss mit „Frauen arbeiten, Männer entscheiden“. Für eine geschlechtergerechte, faire Verteilung von Sorge-, Haus- und Erwerbsarbeit

Neudietendorf, 07.03.2022 | Von der Infrastrukturplanung bis zur Gesundheitsversorgung – Frauen werden noch heute systematisch diskriminiert da die Systeme mehrheitlich auf männlich bezogene Daten basieren. Damit Frauen nicht vergessen werden müssen die Lücken in den Repräsentationen von Frauen an den unterschiedlichsten Forschungs- und Entscheidungsprozessen geschlossen werden.
Seit 2020 misst der FAIRE SHARE Monitor jährlich den Frauenanteil in Geschäftsleitungen und Aufsichtsgremien von NGO’s und Stiftungen. Mit dem bisherigen Ergebnis „Frauen arbeiten, Männer entscheiden“ „In der deutschen Zivilgesellschaft leisten Frauen den Großteil der Arbeit: sie stellen rund 70% der Belegschaft. Die Führungsetagen spiegeln dieses Geschlechterverhältnis mit einem Frauenanteil von 39% nicht wider“.
Die wahrscheinlich größte geschlechterbezogene Datenlücke ist die fehlende Berücksichtigung unbezahlter Hausarbeit und Kinderbetreuung bei der Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Unbezahlte Care-Arbeit macht schätzungsweise je nach Einkommensdurchschnitt der Länder 50 – 80 % des BIP aus.


Insbesondere dieser Sachverhalt wurde in der Corona-Krise noch verstärkt. Zu Beginn der Corona Pandemie warnten Frauenverbände vor einen drohenden Rückschritt in der Gleichstellung. Untersuchungen haben gezeigt, dass vor allem Frauen zusätzliche Betreuungsarbeit durch immer wiederkehrende Ausfälle in der Kinderbetreuung und Pflegeeinrichtungen auffangen. Die langfristige Reduzierung von Stunden im Job vieler weiblicher Beschäftigten hat langfristige Folgen auf Einkommen, Karriere und Altersversorgung. In den Gesundheitsberufen trifft es insbesondere Frauen. Der Erschöpfungszustand von Frauen, Müttern, Pflegenden darf kein Normalzustand werden.
Eine Lösung liegt in der geschlechtergerechten, fairen Verteilung von Sorge-, Haus-, und Erwerbsarbeit. Erste Schritte dahin werden im aktuellen Koalitionsvertrag der Bundesregierung beschrieben. Einführung einer Entgeltersatzleistung für Pflegezeiten, der zehntägigen bezahlten Freistellung rund um die Geburt für Väter und zweite Elternteile sowie der öffentlichen Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen.
Neben den Weiterentwicklungen von Gesetzen in Hinblick auf Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit brauch es auch die gesellschaftliche Akzeptanz.
Geschlechterklischees spielen bereits im Alltag unserer Kinder eine immense Rolle und sind zum Teil rückschrittlicher als die Realität. Viele aktuell beliebte Kindergeschichten in Büchern, Hörbüchern und in Trickfilmen beziehen sich auf zwei Geschlechter und den damit verbundenen Rollenzuschreibungen. Wir alle sind mit Stereotypen aufgewachsen und geben deshalb vieles an unsere Kinder weiter. Auf längere Sicht führen diese Stereotype dazu, dass sie unsere Leistungen einschränken. Dies ist auch der Grund, warum sich viele Frauen eine Führungsposition, politische Ämter nicht zutrauen. Frauen müssten sich an männlich geprägte Leistungsmaxime anpassen und an die Rahmenbedingungen die ebenfalls männlich geprägt sind. Frauen bringen andere physische und psychische Voraussetzungen mit. Unternehmen müssen sich diesen annehmen und Rahmenbedingungen schaffen die Frauen in Ihrer Leistung und Selbstwahrnehmung stärken.

 

Illustration: Christian Kirchner

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