
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
Neudietendorf/Hamburg, 27.04.2022 | Aktuelle Zahlen, die sowohl das Thüringer Landesamt für Statistik als auch die Techniker Krankenkasse (TK) vorlegen, deuten auf einen beunruhigenden Trend hin. Wie das Landesamt kürzlich mitteilte, sind die geleisteten Arbeitsstunden in Thüringen im letzten Jahr weiter gesunken. Für die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und den Paritätischen Thüringen ist das eine problematische Entwicklung.
Die Ursache ist vor allem in der Zunahme der Krankheitstage zu suchen. Das bestätigt der TK-Gesundheitsreport 2023. Danach waren die Thüringer 2022 häufiger krank als der Bundesdurchschnitt. Hauptursache waren pandemiebedingt die Atemwegserkrankungen. Hoch ist aber auch weiterhin die Zahl der Krankschreibungen wegen psychischer Probleme und Muskel-Skelett-Erkrankungen. Aus dem TK-Report wird außerdem deutlich, dass die Dauer der Krankschreibungen mit dem Alter der Versicherten zunimmt. Angesichts der demografischen Entwicklung ist deshalb mit einer weiteren Steigerung der Fehlzeiten zu rechnen.
„Beide Statistiken zeigen Probleme auf, die sich in absehbarer Zeit nicht ändern werden. Der soziodemografische Wandel und die anhaltend hohe Arbeitsbelastung sind Fakten, auf die wir im Arbeitsumfeld reagieren müssen“, sagt Klaus Schreiber, Präventionsberater der BGW.
Stefan Werner, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen ergänzt: „Gerade im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens sind wir mit diesen Problemen konfrontiert. Daher ist es hier besonders wichtig, das betriebliche Gesundheitsmanagement zu stärken. Es muss in den Betrieben verankert, aber auch in der Politik und bei den Kostenträgern als wichtiger Baustein für die Sicherung der sozialen Dienste und Vorsorge verstanden werden. Letztlich muss es sich auch in entsprechenden Rahmenbedingungen wiederfinden.“
Für die beiden Kooperationspartner steht fest, dass betriebliches Gesundheitsmanagement fest implementiert und ausgebaut werden muss – denn ein sinkendes Durchschnittsalter in Thüringen ist nicht zu erwarten. BGW und Paritätischer Thüringen betonen, dass sich Prävention und die Investition in die Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf jeden Fall auszahlen.
Seit 2021 besteht eine Kooperation des Landesverbandes mit der BGW zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. In deren Rahmen können Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Thüringen eine Vielzahl von Angeboten und Veranstaltungen für mehr Sicherheit und Gesundheit in den Unternehmen des Gesundheits- und Sozialwesens nutzen.
Kontakt
Ulrike Koch
parisat gGmbH | Paritätische Akademie | Ansprechpartnerin AOK PLUS
Diana Paschek
Sonderbeauftragte FKS und Hochschulkooperation | Ansprechpartnerin BGW