Eingabehilfen öffnen

Skip to main content
Investitionen in Gesundheit als Priorität des Sozialinvestitionspakts

Im Rahmen des Sozialinvestitionspakets der Europäischen Kommission für Wachstum und sozialen Zusammenhalt wurden Investitionen in Gesundheit in einem Arbeitspapier der Kommission als Priorität formuliert. Darin wird Gesundheit sowohl als Wert für sich als auch als Bedingung für wirtschaftlichen Wohlstand gesehen. Daher appelliert das Arbeitspapier für die folgenden Investitionen im Gesundheitswesen:

 

I. Investition in nachhaltige Gesundheitssysteme: Reformen und Innovation

Der OECD zufolge könnten durch nachhaltige Reformen der Gesundheitssysteme bis 2017 durchschnittlich 2% des BIP eingespart werden. Effizienzgewinne bei gleichen Qualitätsstandards können beispielsweise durch die Verringerung unnötiger Krankenhausaufenthalte und des Einsatzes von Spezialisten, die Verbesserung der Grundversorgung, die Verwendung weniger kostenaufwändiger gleichwertiger Medikamente (Generika) sowie die Durchführung von Technologiebewertung für die Evaluierung der Kosteneffizienz von Gesundheitstechnologien ermöglicht werden. Weiterhin könnte höhere Mitarbeitermotivation durch bessere Arbeitsbedingungen und fachliche Weiterbildungsmöglichkeiten sowie die Einstellung von speziell qualifiziertem Personal, wie z.B. Pflegeexperten zu Effizienzgewinnen führen. Auch sollte die unausgewogene Verteilung von medizinischem Personal verbessert werden und E-Health-Maßnahmen verstärkt werden. Darüber hinaus sind Maßnahmen in Verbindung mit anderen die Gesundheit beeinflussenden Sektoren wie Bildung, Wohnungsbau und Umweltschutz von Bedeutung. Auf europäischem Level sollen Datenerhebungen, beispielsweise durch die Gesundheitsindikatoren der Europäischen Gemeinschaft (ECHI), verstärkt genutzt werden. Die im Rahmen des Europäischen Semesters und des Jahreswachstumsberichts formulierten länderspezifischen Empfehlungen für den Gesundheitsbereich sollen ebenfalls zur Verbesserung der Gesundheitssysteme beitragen.

II. Gesundheit als Investition in Humankapital

Kosteneffiziente Investitionen in Gesundheit stellen wachstumsfördernde Ausgaben dar, da gesunde Menschen dem Arbeitsmarkt länger zur Verfügung zu stehen. Auch können frühzeitige Investitionen die später anfallenden Kosten im Zusammenhang mit der Behandlung vermeidbarer Krankheiten senken. Der Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdiensten ist die erste Bedingung für Fortschritt in diesem Bereich. Weiterhin muss die Gesundheit am Arbeitsplatz, beispielsweise durch Vermeidung von Unfällen, den Schutz von Arbeitnehmern vor Gesundheitsgefährdungen und Verbesserung der Arbeitsbedingungen z.B. zur Verhinderung chronischer und mentaler Erkrankungen, noch stärker im Vordergrund stehen. Da derzeit nur 3% der Gesundheitsausgaben der öffentlichen Gesundheit und Präventionsprogrammen zugeteilt werden, appelliert die Kommission für größere Investitionen in diesen Bereichen. Auf europäischem Level soll die Europäische Innovationspartnerschaft für aktives und gesundes Altern einen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit der europäischen Bevölkerung leisten. Darüber hinaus appelliert die Kommission auch für mehr Investitionen in das Sozial- und Gesundheitspersonal.

III. Verringerung von Ungleichheiten im Gesundheitsbereich

Ungleichheiten im Gesundheitsbereich sind in der EU weiterhin ausgeprägt, beispielsweise bei der Lebenserwartung bei Geburt (ein Unterschied von 11,6 Jahren bei Männern und 7,9 Jahren bei Frauen zwischen den höchsten und niedrigsten nationalen Werten). Zudem bestehen Unterschiede je nach Einkommenslage und Bildungsstand, die einen wirtschaftlichen Schaden zur Folge haben können. Ursache für diese Ungleichheiten ist z.B. ein eingeschränkter Zugang zum Gesundheitswesen für benachteiligte Gruppen sowie schlechtere Ernährung, Wohn-, Lebens- und Arbeitsbedingungen. Daher appelliert die Kommission für einen multisektoralen Ansatz in diesen Bereichen für benachteiligte Gruppen, der ebenfalls auf das Erreichen des Europa2020-Ziels zur Armutsbekämpfung und gesellschaftlicher Integration hinwirken soll. Auch soll 2013 ein Bericht über die Fortschritte in der Bekämpfung dieser Ungleichheiten veröffentlicht werden.

Darüber hinaus stellt das Papier verschieden europäische Finanzinstrumente für Investitionen im Gesundheitswesen vor, beispielsweise das neue Gesundheitsprogramm, die EU-Kohäsions- und Strukturfonds sowie das 7. Rahmenprogramm für Forschung und Innovation.

Quelle: http://www.eufis.eu

Kontakt

Ralf Schneider

Referent Behindertenhilfe | Sozialhilferecht

036202 26-224

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Dr. Rainer Krüger

Referent strategische Entgeltberatung

036202 26-141

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Regina Hartung

Referentin für Gesundheit | Selbsthilfe | Suchthilfe | Psychiatrie

036202 26-223

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.