In Europa leiden mehr als sechs Millionen Menschen im Alter über 65 Jahren an der Alzheimer-Krankheit und ihre Zahl könnte sich auf zehn Millionen bis zum Jahr 2040 erhöhen. Im Jahr 2011 waren bereits 6,3 Millionen Menschen in Europa an Alzheimer erkrankt, wie das europäische Alzheimer-Kooperationsprojekt Alcove am 04.04.2013 mitteilte. Gleichzeitig gab Alcove eine Reihe von Empfehlungen ab, um die Lebensqualität, die Unabhängigkeit und die persönlichen Rechte der Patienten zu garantieren.
Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz, rund zwei Drittel aller Demenzkranken in Deutschland sind von Alzheimer betroffen. Die Erkrankung führt zum Verlust von geistigen Fähigkeiten wie Denken, Sprache oder Orientierung. Betroffen sind vor allem ältere Menschen. Das Gehirn von Alzheimer-Kranken weist typische Eiweißablagerungen auf, die genaue Ursache der Krankheit ist aber unbekannt. Auch eine Therapie gibt es bisher nicht.
Zu den Empfehlungen des Alzheimer-Kooperationsprojekts Alcove im Umgang mit der Krankheit gehört der Hinweis, dass Patienten nicht übermäßig Psychopharmaka, darunter Antidepressiva, ausgesetzt werden sollten. Demnach werden Neuroleptika, also Arzneimittel zur Beruhigung und gegen wahnhafte Zustände, vor allem in Einrichtungen wie Pflegeheimen häufig angewandt - die Verschreibungsquote beträgt dort laut Alcove zwischen 25 und 60%. Oft würden diese Medikamente aber nicht fachgerecht eingesetzt.
Alcove verwies auch darauf, dass die Krankheit so früh wie möglich diagnostiziert werden sollte, wobei die Rechte der Betroffenen gewahrt werden müssten. Wegen der Belastung für die Angehörigen durch die Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen der Kranken empfiehlt das Projekt auch verstärkt psychosoziale Hilfen und Begleitung durch Fachpersonal.
Das europaweite Alzheimer-Projekt Alcove, das die EU mitfinanziert, wurde im Jahr 2011 gegründet. Die Koordinierung hat das unabhängige französische Gesundheitsinstitut HAS übernommen. Das Projekt überprüft den Umgang mit Alzheimer in 19 Ländern der Europäischen Union. Deutschland ist an dem Projekt nicht beteiligt.
Quelle: http://www.aerzteblatt.de
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