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EU will allen Kindern bis 2030 Zugang zur Grundbildung verschaffen

Die Europäische Kommission hat 23.05.2013 auf einer hochrangigen Veranstaltung in Brüssel ihr Engagement für eine gerechtere und bessere Bildung im Rahmen der entwicklungspolitischen Agenda für die Zeit nach 2015 bekräftigen und die Fortsetzung ihrer finanziellen Unterstützung zugesagt.

Der EU-Kommissar für Entwicklung, Andris Piebalgs, gab außerdem bekannt, dass mindestens 20% des Hilfebudgets für den Zeitraum 2014-2020 für den Bereich menschliche Entwicklung und soziale Inklusion, in dem Bildung eine Hauptkomponente ist, vorgesehen sind. Für die Bildung werden insgesamt 2,5 Mrd. EUR zur Verfügung gestellt, sie wird damit als entwicklungspolitische Priorität der EU für die Zeit nach 2015 bestätigt. Mindestens 1,5 Mrd. EUR werden in das künftige Programm „Erasmus für alle“ fließen (ein akademisches Austauschprogramm zwischen Hochschulen in der EU und in Übersee, dank dessen bereits zahlreiche Studierende ihr Studium durch einen Auslandsstudien-aufenthalt bereichern konnten).

Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, erklärte: „Die Problematik der Alphabetisierung betrifft nicht nur die Entwicklungsländer. Auch in der Europäischen Union verfügen jeder fünfte Schüler und 73 Millionen Erwachsene über unzureichende Lese- und Schreib-fertigkeiten. Die Erhöhung der Alphabetisierungsquoten ist nicht nur eine Priorität für die Wirtschaft sondern vor allem auch für die persönliche Entwicklung unserer Bürgerinnen und Bürger.“

Kommissarin Vassiliou wird auf der Konferenz auch auf eine Reihe erfolgreicher europäischer bewährter Verfahren zur Förderung der Lesefertigkeiten eingehen. Ihre Beispiele beziehen sich auf Empfehlungen einer hochrangigen Expertengruppe der EU zum Thema Alphabetisierung.

Zudem werden die Kommissare auch die Notwendigkeit einer qualitativ hochwertigeren Bildung und einer verstärkten Rechenschaftspflicht hervorheben, da in den Ländern, in denen die EU tätig ist, auf lokaler Ebene mehr Informationen über den Schulbetrieb, die verfügbaren Ressourcen und deren Nutzung gebraucht werden.

Hintergrund

Zu den Rednern der EU-Kommissar für Entwicklung Andris Piebalgs ausgerichteten hochrangigen Veranstaltung zum Thema Bildung und Entwicklung zähtlen die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton, die EU-Kommissarinnen Kristalina Georgieva (Internationale Zusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Krisenreaktion) und Androulla Vassiliou (Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend) sowie Gordon Brown (Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen für globale Bildung) und Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Laurentien der Niederlande (UNESCO Sonderbotschafterin für Alphabetisierung). Weitere Gäste waren der senegalesische Bildungsminister, Serigne Mbaye Thiam, der dänische Minister für Entwicklungszusammenarbeit, Christian Friis Bach, sowie der irische Staatsminister für Handel und Entwicklung, Joe Costello.

Die EU hat im Zeitraum 2007 bis 2011 im Rahmen der Länderprogramme und der EU-Hochschulprogramme insgesamt 4,2 Mrd. EUR für Bildung ausgegeben. Seit 2004 hat die EU dazu beigetragen, 9 Millionen Schülern in den Entwicklungsländern den Besuch einer Primarschule zu ermöglichen, noch immer aber verlassen viele Kinder die Schule ohne grundlegende Lese- und Rechenfertigkeiten. Bildung ist die denkbar beste Investition gegen Ausgrenzung, Ungleichheit und Armut. Schätzungen gehen davon aus, dass die Armut weltweit um 12% sinken würde, wenn alle Kinder in armen Ländern lesen könnten.

Die Ziele der Unesco-Initiative Bildung für alle bauen auf den Millenniums-Entwicklungszielen auf und bieten konkrete Benchmarks für den Bildungsbereich u. a. für die Aspekte Bildungszugang, Chancengleichheit und Qualifikationsniveau. Die Ziele wurden im Jahr 2000 festgelegt, um die Fortschritte im Bildungsbereich zu fördern und einen globalen Dialog über Bildung und bildungsspezifische Ziele, die bis 2015 erreicht werden sollten, in Gang zu bringen.

Das Thema Alphabetisierung ist eine große Herausforderung für Europa: Jeder fünfte Schüler und mehr als 73 Millionen Erwachsene haben unzureichende Lese- und Schreibfertigkeiten. Die Verbesserung der Schreib- und Lesekompetenz in ganz Europa Priorität. Deswegen hat sie im Jahr 2011 eine hochrangige Gruppe zum Thema Alphabetisierung eingerichtet, die bewährte Verfahren ermitteln und die Zusammenarbeit auf diesem Gebiet in Europa fördern soll. Die Gruppe legte ihren Bericht im September 2012 vor. Die Europäische Kommission hat eine spezielle Website zum Thema Alphabetisierung eingerichtet und die Kampagne „Europa hat Spaß am Lesen“ ins Leben gerufen. Sie plant, in Kürze ein „Europäisches Netz nationaler Alphabetisierungs-organisationen“ zu schaffen.

Quelle: http://europa.eu

Website der Konferenz mit Hintergrunddokumenten: