Eingabehilfen öffnen

Skip to main content
Schlussfolgerungen des Europarates zur Maximierung des Potentials der Jugendpolitik hinsichtlich der Ziele der Europa 2020-Strategie

Der Rat Bildung, Jugend und Kultur hat Schlussfolgerungen zur Maximierung des Potentials der Jugendpolitik hinsichtlich der Ziele der Europa 2020-Strategie veröffentlicht.

Darin fordert er die Mitgliedsstaaten dazu auf, verschiedene Politiken in diesem Bereich umzusetzen. Zunächst sollen sie nationale Ziele hinsichtlich der Verbesserung des Zugangs, der Teilnahme und der Bildungsabschlussquote unterrepräsentierter und benachteiligter Gruppen in der tertiären Bildung verabschieden. So soll auf die Erreichung der Ziele des Bologna-Prozesses hinsichtlich der Diversität der Studentenschaft hingearbeitet werden. Auch sollen sie die Zusammenarbeit zwischen Bildungs- und Ausbildungsanbietern sowie anderer Entscheidungsträger fördern, um so im tertiären Bildungswesen unterrepräsentierte Gruppen zu identifizieren und auf ihre verstärkte Beteiligung in der Hochschulbildung sowie speziell in den Lehrberufen hinzuwirken. Darüber hinaus soll die Entwicklung proaktiver Strategien (z.B. Outreach-Aktivitäten, Angebote für lebenslanges Lernen, Informationen über bildungs- und arbeitsmarktrelevante Möglichkeiten, Beratung hinsichtlich der Kurswahl sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote) vereinfacht werden. Weiterhin soll die Durchlässigkeit des Bildungssystems und die Entwicklung flexiblerer und transparenterer Progressionswege in die Hochschulbildung gefördert werden, beispielsweise durch nationale kompetenzbasierte Qualifikationsrahmen. Der verstärkten Entwicklung von Möglichkeiten flexiblen Lernens durch eine Diversifizierung der Wissensvermittlung wird ebenfalls große Bedeutung beigemessen. Beispiele hierfür sind studierenden-zentriertes Lernen und Lehren, vermehrte Teilzeitlernangebote und mit Leistungspunkten bewertete Praktika, modularisierte Programme und Fernlehrangebote sowie die Entwicklung qualitativ hochwertiger offener Bildungsressourcen. Auch soll untersucht werden, inwiefern sich die Bildungsfinanzierung für Studenten auf die Teilhabe unterrepräsentierter Gruppen auswirkt. Im Zentrum der Analysen soll hier die Frage stehen, wie finanzielle Unterstützung ihren Zugang und ihre erfolgreiche Teilhabe verbessern kann. Auch soll darauf hingearbeitet werden, regionale und geographische Ungleichheiten innerhalb der Mitgliedsstaaten zu verringern. Weiterhin sollen relevante und vergleichbare Daten systematisch gesammelt werden, um die faktische Grundlage für die Entwicklung von Politiken zu verbessern und ein effizientes Monitoring der nationalen Ziele zu garantieren.

Der Rat begrüßt ebenfalls das Ziel der Europäischen Kommission, die Evidenzbasis von Europa 2020 zu stärken. So will sie eine Bestandsaufnahme der Politiken zu Zugang, Abbruchs- und Erfolgsquoten in der tertiären Bildung produzieren, um die Effizienz nationaler und institutioneller Herangehensweisen sowie den Einfluss struktureller, institutioneller, personeller, soziokultureller sowie sozioökonomischer Faktoren zu untersuchen. Weiterhin will sie mit Eurostat hinsichtlich einer Durchführbarkeitsstudie zur Verbesserung der Methodologie bei der Sammlung administrativer Daten zu Studiendauer und Erfolgsquoten kooperieren. Auch soll eine Studie zum Einfluss verschiedener Finanzierungsmodelle auf Effizienz und Gerechtigkeit hinsichtlich der Ziele der EU-Agenda für die Modernisierung des Hochschulwesens erstellt werden.

Schließlich fordert der Rat die Mitgliedsstaaten und die Kommission dazu auf, ihre Arbeit zur sozialen Dimension tertiärer Bildung fortzuführen, beispielsweise durch die Entwicklung von Peer-Learning-Aktivitäten sowie faktengestützter politischer Analysen im Rahmen der Offenen Methode der Koordinierung und des Bologna-Prozesses. Auch sollen die Ergebnisse der Analysen der Kommission als Grundlage für eine weitere Debatte sowie vertiefte politische Erwägungen in diesem Bereich dienen. Auch sollen verstärkte Synergien zwischen der EU und dem Bologna-Prozess entwickelt werden hinsichtlich einer verbesserten Finanzierung der sozialen Dimension tertiärer Bildung sowie mit der Jugendbeschäftigungsinitiative hinsichtlich der Schaffung gezielter Möglichkeiten für benachteiligte oder arbeitslose junge Europäer unter 25 Jahren, für den arbeitsmarktrelevante Kompetenzen zu erwerben.

Quelle: http://www.eufis.eu