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Europäer arbeiten gemeinsam für die Zukunft ihrer Jugend

Nicht jeder kann „Weltmeister“ in seinem Beruf werden, aber wer etwas gelernt hat, der hat Chancen, einen guten Arbeitsplatz zu finden. Das ist eine der Erkenntnisse, die Teilnehmer und Besucher der „WorldSkills 2013“, der „Weltmeisterschaft der Berufe“ in Leipzig mitnehmen sollten.

Rund 1.000 junge Menschen im Alter bis 22 Jahren zeigten dort ihr berufliches Können und kämpften um Titel und Medaillen. Deshalb haben EU-Kommission, Ministerrat und europäische Sozialpartner – etwa Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände – die Veranstaltung in Leipzig gewählt, um den Startschuss für die Europäische Ausbildungsallianz zu geben. Akteure aus Politik und Arbeitsmarkt sollen daran arbeiten, die Qualität der Berufsausbildung in den EU-Staaten zu verbessern. Damit wird ein Vorschlag der EU-Kommission umgesetzt, der vom jüngsten EU-Gipfel zur „Schlüsselmaßnahme“ im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit erkärt wurde.

„Berufsausbildungen können eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit spielen, denn sie statten die jungen Menschen mit den Kompetenzen und Erfahrungen aus, die die Arbeitgeber brauchen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von EU-Kommission, Ministerrat und Sozialpartnern. EU-Arbeits- und Sozialkommissar László Andor nannte die Zahl von 5,6 Millionen arbeitslosen jungen Menschen in der EU „unannehmbar hoch“. Dagegen müssten alle Arbeitsmarktakteure gemeinsam etwas tun.

Um diese Zusammenarbeit ging es auch bei einer großen Konferenz zur Jugendbeschäftigung in Berlin, an der die Spitzen der EU-Institutionen, mehr als ein Dutzend Staats- und Regierungschefs sowie Arbeitsminister und Vertreter der Arbeitsagenturen der EU-Mitgliedstaaten teilnahmen. Es seien praktische Wege diskutiert worden, die  Arbeitsvermittlung effizienter zu machen, die Weiterbildungssysteme zu verbessern, die Mobilität junger Menschen zu erhöhen und das nötige Geld zur Schaffung neuer Jobs zu mobilisieren, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Offenes Europa als Chance

Kommissionspräsident José Manuel Barroso erklärte, es könne nur gemeinsam gelingen, Europas Jugend eine bessere Zukunft zu geben. Deutschland könne „Inspiration für viele andere Länder“ sein, „vor allem mit seinem dualen Ausbildungssystem“, das auf gleichzeitiges Lernen in Berufsschule und Betrieben setzt, oder durch seine Arbeitsmarktreformen. Von den Fehlern und den Erfolgen in anderen Ländern zu lernen, „das ist eine der großen Chancen des offenen Europas“, meinte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. In Berlin wurden – wie bereits beim jüngsten EU-Gipfel – auch Wege diskutiert, die „EU-Jugendgarantie“ mit Leben zu füllen, die allen jungen Leuten unter 25 Jahren innerhalb von vier Monaten einen Job , einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum zusichern soll. Um Jugendlichen die Tür in die Berufswelt zu öffnen, könnten auch „temporäre Lohnsubventionen“ an Unternehmen gezahlt werden, erklärte Merkel. Auf EU-Ebene sollen Austauschprogramme wie „Erasmus+“ oder der Jobservice EURES Berufserfahrung ermöglichen und die Mobilität erhöhen. Mit Hilfe der Europäischen Investitionsbank (EIB) sollen Mittelständler leichter Kredite erhalten, damit sie Mitarbeiter einstellen können. „Die Realwirtschaft mit vernünftigen Kreditkonditionen zu versorgen, ist eine der zentralen Herausforderungen bei der Bekämpfung der Jugendarbeits-losigkeit“, sagte Martin Schulz, der Präsident des Europäischen Parlaments. Für eine „Jugendbeschäftigungsinitiative“ stehen im EU-Haushalt sechs Milliarden Euro bereit, die in den kommenden beiden Jahren eingesetzt werden sollen. Dazu kommen noch etliche Milliarden Euro aus den EU-Strukturfonds.

Quelle: http://europa.eu

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