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Neue Studie zu den Auswirkungen von Studiengebühren auf das Verhalten von Studierenden in Europa erschienen

Inwieweit Studiengebühren das Verhalten von Studierenden an Hochschulen beeinflussen wurde in den letzten Jahren stets kontrovers diskutiert.

Der Meinung, eine Einführung bzw. Erhöhung von Studiengebühren folge die Verbesserung der Lehre und der Studienbedingungen stand von jeher die Befürchtung entgegen, dass Jugendliche aus sozial schwachen Familien durch eine Einführung/Erhöhung der Gebühren der Zugang zu einem akademischen Abschuss verwehrt bliebe. 

Aus der aktuellen Studie der Europäischen Kommission geht hervor, dass beide Annahmen nicht haltbar sind. Die finanzielle Besserstellung der Hochschulen durch die Erhebung bzw. Erhöhung von Studiengebühren bedeutet laut Studie nicht unbedingt, dass sich diese Entwicklung zu Gunsten der Studierenden auswirken muss. Dies liege unter anderem daran, dass zusätzliche Gelder in manchen Fällen zur Schaffung neuer Studienplätze statt zur Verbesserung der Qualität der bestehenden Plätze eingesetzt werde oder der Anstieg der Gehälter von Lehrenden dadurch finanziert werde.

Allerdings sind auch die negativen Effekte steigender Kosten auf die Nachfrage nach Studienplätzen deutlich geringer als häufig befürchtet. In den Fallstudien stiegen die Studienquoten über den gesamten Untersuchungszeitraum (1995-2012), ungeachtet der Gebührenpolitik. Hierbei ist allerdings anzumerken, dass damit nur die quantitative Komponente des Hochschulzugangs bewertet wird, die Zusammensetzung der Studierendenschaft kann anhand der Studie nicht vollständig geprüft werden.

Immerhin geben die verfügbaren Daten folgende Hinweise:

  • Studiengebühren haben keinen Effekt in Bezug auf die Geschlechterzusammensetzung der Studierendenschaft
  • Studiengebühren haben wenig oder keine Auswirkungen auf den Anteil der Studierenden aus niedrigeren sozioökonomischen Schichten
  • Studiengebühren haben wenig oder keine Auswirkungen auf die ethnische Zusammensetzung der Studierendenschaft

An der Studie nahmen Deutschland, England, Finnland, Kanada, Österreich, Polen, Portugal, Südkorea und Ungarn teil.

Quelle: http://www.ijab.de

Zur Studie: