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Trägerverantwortung für die Sicherung der Nachhaltigkeit nach dem Bundesprogramm Sprach-Kitas

Die Servicestelle Sprach-Kitas hat mit unserem Referenten Reimund Schröder ein Interview geführt, dass wir hier wiedergeben:

 

Reimund Schröter ist seit dem 01.01.2016 als zusätzliche Fachberatung im Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ tätig. Bei seinem Träger, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Landesverband Thü-ringen e.V., ist er zusätzlich Referent für Kindertageseinrichtungen und koordiniert das Team Fach-beratung Kita.

Welche Rolle spielt der Träger Ihrer Meinung nach bei der Verstetigung der Inhalte des Bundesprogramms?


„Die Träger von Kindertageseinrichtungen sowie die Fachberatungsträger spielen eine entscheidende Rolle für die Verstetigung. Um als Träger Kita-Leitungen oder Fachberatungen mit bedarfs-gerechten Ressourcen ausstatten zu können, ist es wichtig, als Träger selbst das fachliche Know-How über die Arbeit von „Sprach-Kitas“ zu haben. Dafür ist es wesentlich, dass sich auch Träger selbst regelmäßig weiterqualifizieren und Organisations- und Fachberatung in Anspruch nehmen. Maßgebliche Unterstützungsleistungen des Trägers zur Verstetigung können dann u.a. eine konti-nuierliche Personalentwicklung der Leitungen und Fachkräfte sein, wertschätzende Kommunikation und Partizipation, Familienfreundlichkeit, flexible Arbeitszeiten und mobile Arbeitsmöglichkei-ten, Ausstattung mit analogen sowie digitalen Medien zur Arbeit mit Kindern und Familien sowie Mitarbeitenden- und Gesundheitsfürsorge. Alles entscheidend ist jedoch die Ausstattung der Teams mit verbindlichen Zeiten, in denen Fortbildungen, pädagogische Reflexionen und Konzeptionsentwicklungen stattfinden können. Die Inhalte können nur dann nachhaltig verankert werden, wenn zu diesen eine pädagogische Haltung erarbeitet wird, diese im Alltag angewandt und ausprobiert werden kann und auch Zeiten für kollegiale Reflexionen bleiben.“

Welche Schritte sind für eine nachhaltige Verstetigung der bisher gewonnenen Erkenntnisse aus dem Bundesprogramm für Sie bzw. Ihren Träger zentral? Wie gehen Sie vor?


„Lassen Sie mich diese Frage gern an einem Beispiel verdeutlichen. Im Rahmen des Querschnittsthemas Digitalisierung im Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ haben wir uns einen Medien- und Digitalisierungskoffer aus den Mitteln der Aufhol- und Digitalisierungszuschüsse angeschafft. Dieser besteht aus diversen analogen und digitalen Medien und Instrumenten, mit denen sich pädagogische Fachkräfte einen Überblick über die Möglichkeiten der frühkindlichen Medienpädagogik verschaffen können. Um diesen jedoch einsetzen zu können, ob durch Fachberatung oder pädagogische Fachkräfte, ist zuerst eine Information aller Beteiligten über die Inhalte, die Funktionalität und die Anwendungsmöglichkeiten notwendig. Danach bedarf es einer fachlichen Diskussion und einer inhaltlichen sowie methodischen Auseinandersetzung im Team. Folgend müssen die Instrumente mit Kindern bzw. Fachkräften im pädagogischen Alltag in Anwendung gebracht werden. Anschließend sind eine oder mehrere Feedbackschleifen zur Praktikabilität im Team notwendig. Sind dann alle Fragen geklärt und Stolpersteine aus dem Weg geräumt, schließt sich eine gemeinsame Verabschiedung sowie schriftliche Verankerung in der pädagogischen Konzeption an, nach der anschließend als Qualitätsstandard gearbeitet wird. Mit neuen Mitarbeitenden ist dieser Prozess erneut zu durchlaufen. Für diese Begleitung braucht es eine beständige Funktionsstelle mit entsprechenden Zeitressourcen im Team. In diesem Prozesskreislauf können alle Erkenntnisse aus dem Bundesprogramm themenübergreifend bearbeitet werden.“

Was raten Sie anderen Verbünden, die ihre Erfahrungen weitergeben wollen?


„Zur Weitergabe der Erfahrungen an Kindertageseinrichtungen, die nicht am Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ teilhaben konnten, gibt es vielfältige Möglichkeiten. Wir als Fachberatungsträger begleiten selbst sieben Verbünde. Wir haben uns in einem längeren Prozess von jeder Sprach-Kita, die Interesse hatte, ein Best-Practise-Beispiel aus ihren Errungenschaften und Umsetzungsmöglichkeiten zukommen lassen und daraus eine Praxisbroschüre mit insgesamt 36 Beispielen zur alltagsintegrierten Anwendung in Kitas erstellt, an der sich andere Einrichtungen orientieren können. Ebenso haben wir dort auch Beispiele für die Umsetzung der Fachberatung in den Themenfeldern des Bundesprogramms „Sprach-Kitas“ eingearbeitet, so dass sich auch reguläre Fachberatungen daraus Ideen entnehmen können.
Ebenso kann man sich als Einrichtung in den Sozialraum öffnen und regelmäßige Hospitationsmöglichkeiten in der eigenen Einrichtung anbieten. Damit kann man Interessierten die eigenen Erfahrungen und Weiterentwicklungen vorstellen und somit auch das Einrichtungsprofil weiterentwickeln. Damit bleibt man auch selbst nicht stehen in der Entwicklung, da einem beim Vorstellen auch die eigenen Veränderungsprozesse und -notwendigkeiten bewusstwerden.“

Welche Möglichkeiten sehen Sie, mit Ihren Fachberatungs-Kolleginnen und -Kollegen sowie den Verbünden weiterhin vernetzt zu bleiben?


„In Thüringen sind wir dazu aktuell sehr optimistisch, da die „Sprach-Kitas“ und zusätzlichen Fachberatungen in den bisherigen Verbundstrukturen ab 01.07.2023 im Rahmen eines Landesprogramms gefördert durch den Freistaat Thüringen weitergeführt werden sollen. Damit beabsichtigen wir auch die Arbeit in den Verbünden als auch die Verbund- und Fachberatungsträger-übergreifende Kooperation fortzusetzen. Ansonsten haben sich aus den Beratungsprozessen im Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ teilweise auch reguläre Fachberatungsaufträge ergeben, da manche Kitas bislang eine solch intensive Form der Begleitung noch nicht kannten, von diesen aber nachhaltig profitieren wollten. Folglich konnten neue Fachberatungsstrukturen und -zuständigkeiten geschaffen werden und Kitas auch in der regulären Fachberatung durch unser Team versorgt werden. Ansonsten haben wir sehr gute Erfahrungen in der digitalen Fachberatung von Kindertageseinrichtungen sammeln können, wodurch ein schneller, unkomplizierter und ressourcenschonender Beratungsprozess umgesetzt werden kann. Ebenso kann Vernetzung auch sehr gut über digitale Whiteboards aufrechterhalten bleiben, auf denen Informationen geteilt und Austausche im Chat geführt werden können.“

Kontakt

Reimund Schröter

Fachlicher Koordinator | Fachberater

036202 26-287

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Tobias Picha

Fachberatung für Kindertageseinrichtungen (§11 ThürKigaG) Zusätzliche Fachberatung Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ Fachberatung Modellprojekt „Vielfalt vor Ort begegnen"

036202 26-285

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Silke Keil

Fachberatung für Kindertageseinrichtungen (§11 ThürKigaG) Fachberatung für Kindertageseinrichtungen (§8 Abs. 3 ThürKigaG)

036202 26-283

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Anke Weller

Fachberatung für Kindertageseinrichtungen (§11 ThürKigaG) Fachberatung für Kindertageseinrichtungen (§8 Abs. 3 ThürKigaG)

036202 26-288

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Christian Kirchner

Fachberatung für Kindertageseinrichtungen (§11 ThürKigaG) Fachberatung für Kindertageseinrichtungen (§8 Abs. 3 ThürKigaG)

036202 26-284

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Nadin Richter

Fachberaterin

036202 26-290

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Richard Wolff

Fachberatung für Kindertageseinrichtungen (§11 ThürKigaG) Fachberatung für Kindertageseinrichtungen (§8 Abs. 3 ThürKigaG)

036202 26-289

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Alexander Rudolf

Zusätzliche Fachberatung im Bundesprogramm „Sprach-Kitas“

036202 26-286

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Britta Fichtler

Zusätzliche Fachberatung im Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ Fachberatung Modellprojekt „Vielfalt vor Ort begegnen"

036202 26-280

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