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Gleichstellungsfragen der Europäischen Union

Am 14.09.2013 fand in Vilnius eine hochrangige Konferenz der litauischen EU-Ratspräsidentschaft „Faktische Gleichstellung der Geschlechter als Beitrag zur Erreichung der „Europa 2020“-Ziele: die Effizienz der institutionellen Mechanismen“ statt, auf der die Teilnehmer darüber diskutierten, was die Mitgliedstaaten konkret unternehmen, welche Methoden und Instrumente sie anwenden müssen, damit für Gleichstellungsfragen zuständige Strukturen effizienter und wirksamer arbeiten, die Gleichstellungsunterschiede zwischen Mann und Frau schneller abgebaut werden können.

Der litauischen Ministerin für Soziales und Arbeit zufolge, ist eine gleichverteilte, vollwertige und effiziente Beteiligung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt, die gleichwertige Position beider Geschlechter in allen Bereichen die notwendige Voraussetzung für das Erreichen der strategischen Ziele der Europäischen Union. „Die Ziele sind: Wirtschaftswachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand für jede Frau, für jeden Mann, für die ganze Gesellschaft.

Um in allen Bereichen für die grundlegende Gleichheit zu sorgen ist eine enge und konstruktive Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Institutionen, sozialen Partnern, Wissenschaftlern und Forschern, die sich auf Gleichstellungsfragen konzentriert haben, sowie Frauenorganisationen unentbehrlich, Frauenorganisationen müssen Unterstützung erhalten. Eine weitere notwendige Voraussetzung, damit die Gleichstellung von Mann und Frau nicht nur in den Rechtsakten oder Strategien, sondern auch im alltäglichen Leben Realität wird, ist effizientes Funktionieren der institutionellen Mechanismen“, sagte in ihrer Begrüßungsrede die Ministerin.

Auf der Veranstaltung hat auch die Leiterin des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen unterstrichen, dass das Institut für Gleichstellungsfragen, das bereits mehrere Jahre in Vilnius geöffnet ist, mit seiner Vergleichsstudie über die institutionellen Mechanismen der EU-Mitgliedstaaten einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der litauischen EU-Ratspräsidentschaft geleistet hat.

Der Direktor des Gleichstellungsdirektorates der Europäischen Kommission hat auf der Konferenz zum Ausdruck gebracht, dass „es nicht reicht, wenn es im Leben von Frauen und Männern keine Diskriminierung aus Geschlechtsgründen gibt. Frauen und Männer müssen die gleichen Chancen haben, ihre eigenen Ziele zu begreifen, die nötigen Voraussetzungen - die gleichen Ergebnisse erzielen sowie den gleichen Platz in der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik einnehmen zu können. Aus diesem Grund haben die Europäische Union und Europäische Kommission zur Gleichstellungsförderung bereits spezifische und ausführliche Strategien entwickelt.

Die von den Moderatoren der Konferenzsitzungen ausgearbeiteten Schlussfolgerungen werden zu den

Schlussfolgerungen des Rates, die die litauische EU-Ratspräsidentschaft ausarbeitet, bezüglich der Effizienz der institutionellen Mechanismen beitragen. Die Schlussfolgerungen des Rates sollen voraussichtlich im Dezember 2013 im Rat der Europäischen Union für Beschäftigung, soziale Politik, Gesundheit und Verbraucherangelegenheiten (EPSCO) angenommen werden.

STATISTIK:

  • Die Beschäftigungsdifferenzrate bei Frauen und Männern in Litauen ist die beste in der EU. 2012 betrug die Beschäftigungsrate von Frauen im Alter von 15-64 Jahren 61,9% und ist in einem Jahr um 1,7 Prozentpunkte gestiegen. Bei Männern - 62,5% und ist um 2,1 Prozentpunkte gestiegen. Mit seiner Beschäftigungsdifferenzrate ist Litauen in der EU an der Spitze, Lettland steht knapp dahinter. Der größte Beschäftigungsunterschied zwischen Frauen und Männern wurde in Malta und in Griechenland verzeichnet.
  • 2012 war die Arbeitslosenrate unter Frauen (3,6%) geringer als unter Männern. Die Arbeitslosigkeit unter Frauen betrug 11,5% (unter Männern – 15,1%). In einem Jahr ist die Arbeitslosigkeit um 1,4 Prozentpunkte gesunken (unter Männern – 2,6 Prozentpunkte). Litauen ist in der EU führend, was die Beschäftigungsdifferenzrate bei Frauen und Männern anbelangt.
  • 2011 fiel der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern geringer aus. 2011 betrug der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in den nationalen Wirtschafts-, Bau- und Dienstleistungsunternehmen, öffentliche Verwaltung und Verteidigungssektor sowie obligatorische Sozialversicherung ausgenommen, 11,9% und ist im Vergleich zu Jahr 2010 um 2,7 Prozentpunkte gesunken.
  • Es gibt mehr Frauen mit einem Hochschulabschluss als Männer in Litauen, womit Litauen über dem EU-Durchschnitt liegt.
  • Es gibt mehr Frauen mit einem Hochschulabschluss und weiterführender Bildung (42,3%) als Männer (33%). Damit liegt Litauen über dem EU-Durchschnitt (7. Platz). Der EU-Durchschnitt: 39% Frauen und 31% Männer haben einen Hochschulabschluss. Die höchste Rate haben Luxembourg, Großbritannien, Irland. Die niedrigste – Italien, die Slowakei, Rumänien.
  • Litauen liegt über dem EU-Durchschnitt was die Frauenquote als Leiterinnen von großen Geschäftsunternehmen anbelangt. 2012 waren 8% der Leiter der größten Geschäftsunternehmen Frauen. (Der EU-Durchschnitt – 3%). Die höchste Rate in diesem Bereich wurde in Tschechien – 17%, in Lettland – 13% und in Slowenien – 11% erreicht. Sogar 14 EU-Länder haben keine großen Geschäftsunternehmen, die von einer Frau geleitet wären.
  • Was die Anzahl von Frauen im Vorstand der größten Unternehmen anbelangt liegt Litauen mit seinen 18% über dem EU-Durchschnitt (16%). Die höchste Rate haben Lettland (28%) und Finnland (29%). Die niedrigste – Malta (4%), Ungarn und Portugal (7%).

Quelle: http://www.eu2013.lt

 

Kontakt

Julia Hohmann

Referentin Frauen | Familie | Beratungsstellen | Schuldnerberatung

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