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Junge Europäer treibt die Sorge um die Zukunft um

Eine neue Studie belegt: Europas Wirtschaftskrise drückt auf die Stimmung der deutschen Jugend – vor allem, weil das Leben immer weniger planbar wird. Der Nachwuchs verrät auch, was ihm wichtig ist.

Die seit fünf Jahren andauernde Finanz- und Wirtschaftskrise hat bei den jungen Menschen in Deutschland bleibende Spuren hinterlassen: Die jungen Erwachsenen hierzulande sorgen sich vor allem um ihre eigene Lebensplanung und ihre Finanzen – und das, obwohl es der deutschen Wirtschaft so gut geht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Studie "Telefónica Global Millennial", einer Befragung von mehr als 12.000 jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren in 27 Ländern weltweit. Die aufwendige Studie liegt der "Welt" vor. Die Untersuchung, die als die größte ihrer Art weltweit gilt, gibt Einblick in die Hoffnungen und Sorgen der jungen Erwachsenen.

Ein Schwerpunkt der Studie lag auf dem Umgang der jungen Erwachsenen mit Technologie – nicht zuletzt, weil das internationale Telekommunikationsunternehmen Telefónica die Untersuchung in Auftrag gegeben hat. Die Forscher wollten von den jungen Erwachsenen auch wissen, worüber sie sich am meisten Sorgen machen. Während bei anderen Studien dieser Art in früheren Jahren häufig Sorge um die Umwelt, den Arbeitsmarkt oder die nahen Angehörigen dominierten, geht es den jungen Erwachsenen heute vor allem um sich selbst: Ihre größte Sorge ist die eigene Lebensplanung. 48% der hierzulande Befragten gaben an, ihre eigene Zukunft und die Frage "Was mache ich mit meinem Leben" bereiteten ihnen am meisten Sorgen.

Gleich an zweiter Stelle hierzulande rangiert die Sorge um die eigene finanzielle Situation, die von 44% der Befragten genannt wurde. Dahinter folgen Sorgen um das eigene Liebesleben, die eigene Gesundheit und die Gesundheit von Angehörigen und Freunden – hier waren Mehrfachnennungen möglich. Die deutschen Teilnehmer kreisen überdurchschnittlich stark um sich selbst und eigene Bedürfnisse. Zwar steht die Frage nach der richtigen Lebensplanung bei allen weltweit Befragten hoch auf der Agenda, aber nirgendwo sonst so weit oben wie in Deutschland. Weltweit sorgten sich die Befragten vor allem die Gesundheit von Angehörigen oder engen Freunden.

Sorge um die Finanzen

Kaum verwunderlich: Nimmt man noch die Antworten aus Großbritannien, Spanien, Italien und Frankreich hinzu, macht den jungen Erwachsenen in Westeuropa nichts so sehr Sorgen wie die eigenen Finanzen. Die Krise der vergangenen Jahre hat offenbar für die junge Generation viele Gewissheiten über den Haufen geworfen. Das gilt weltweit. Auf die Frage nach dem größten gesamtgesellschaftlichen Problem lautete in allen Regionen die mit großem Abstand meistgenannte Antwort: die Wirtschaft. Lediglich im Nahen Osten und Afrika liegt die Angst vor Terror auf dem ersten Platz und in Südamerika die soziale Ungleichheit sowie die Qualität der Bildung.

Die vergangenen Krisenjahre könnten auch verantwortlich dafür sein, dass junge Erwachsene hierzulande sich relativ wenig aus Materiellem machen: Gefragt nach den Zielen im Leben antworteten gerade mal vier Prozent, sie wollen reich sein, aber satte 84% streben an, glücklich zu werden. Weltweit ist der Unterschied weniger ausgeprägt.

Vor die Wahl gestellt, ob Geld, Familie oder Freunde das Wichtigste im Leben sei, votiert der weit überwiegende Teil der jungen Erwachsenen für die Familie. Geld und Karriere rangieren weit abgeschlagen – Freunde allerdings auch.

Die jungen Deutschen sind offenbar Idealisten und das zeigt auch ihre Einstellung zum Berufsleben: 89% halten es für besser, am Arbeitsplatz selbstbewusst zu sein und nur elf Prozent glauben, dass demütiges Verhalten am Arbeitsplatz sich auszahlt.

Dreiviertel der Befragten würden denn auch für eine Arbeit, die sie lieben, in Kauf nehmen, nur wenig zu verdienen. Lediglich ein Viertel würde, vor die Wahl gestellt, einen Job machen, den sie "hassen", um dafür richtig viel Geld zu verdienen.

Trotzdem optimistisch

Trotz des ausgeprägten Problembewusstseins schauen junge Erwachsene äußerst optimistisch in die Zukunft – und das gilt ganz besonders für Deutschland. 82% der Befragten hierzulande behaupten von sich, optimistisch in die Zukunft zu blicken; knapp ein Fünftel ist sogar sehr optimistisch. Lediglich 15% der Erwachsenen sind leicht oder sehr pessimistisch, wenn sie an die Zukunft denken.

Dafür könnte die gegenwärtig gute Verfassung der deutschen Wirtschaft verantwortlich sein: Rund ein Viertel der jungen Leute sind sehr zufrieden mit ihrem Leben und weitere 61% sind ziemlich zufrieden mit ihrem Leben. Nur 14% der Teilnehmer sind gegenwärtig unzufrieden.

International ist dieser Wert sehr niedrig; global betrachtet, ist ein Fünftel der jungen Erwachsenen nicht zufrieden und mit ihrem Leben und in Westeuropa immerhin noch knapp ein Fünftel.

Gemein ist den jungen Erwachsenen in allen großen Weltregionen, dass viele von ihnen sich ein Leben ohne Internet und Handy nicht mehr vorstellen können. Auftraggeber Telefónica spricht mit Blick auf die Studienteilnehmer gar von einer Generation Smartphone: 76% der jungen Erwachsenen weltweit besitzen ein Smartphone, hierzulande sind es sogar 78%.

Auf die Frage, ohne welches technische Gerät sie nicht mehr leben könnten, antworteten denn auch 33% der deutschen Teilnehmer: ohne mein Smartphone. Danach folgen Notebooks (26%) und der Desktop-Computer (18%). Global betrachtet ist jungen Erwachsenen das Smartphone sogar noch wichtiger: Ganze 46% der weltweiten Teilnehmer können sich ein Leben ohne nicht vorstellen.

Auf Tablets wie das iPad scheinen junge Menschen allerdings recht gut verzichten zu können: Lediglich ein Prozent der Befragten in Deutschland und auch weltweit nannte ihren Tablet-Computer. Und immerhin die Hälfte der Befragten hierzulande würde auf Alkohol oder Schokolade verzichten, um dafür online gehen zu können. Auf Sex würden allerdings nur acht Prozent verzichten.

Quelle: http://www.welt.de

 

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